Was wünschen Sie sich für Eimsbüttel?
Hamburg sagt auf dem Neujahrsempfang der Gute Leude Fabrik: „ahoi 2020“! Wir haben Prominente aus Politik, Sport und Kunst getroffen und gefragt, auf was sie 2020 in Eimsbüttel hoffen.
Von Sophia KleinerPeter Tschentscher, Erster Bürgermeister: Eimsbüttel hat gerade eine neue politische Mehrheit bekommen, da ist es ein bisschen hin und her gegangen. Es sollte ein Bezirksamtsleiter abgewählt werden, der sehr beliebt und kompetent ist. Das ist nicht erfolgt. Das finde ich sehr gut, denn er ist ein sehr guter Bezirksamtsleiter. Ich wünsche dem Bezirk, dass sie mit dem sehr guten, erfahrenen Bezirksamt, die Dinge weiterentwickeln, die Hamburg braucht: Immer auf die Wirtschaft achten, natürlich den Verkehr voranbringen, den Radverkehr fördern – aber immer daran denken, nichts fällt vom Himmel. Wir brauchen in allen Bezirken vernünftige Flächenplanung, Gewerbe- und Handwerksräume und das muss alles zusammen gelingen mit dem Wohnnungsbau, dem Erhalt von Grün und natürlich auch dem Klimaschutz.
Gerrit Braun, Miniaturwunderland: Ich fahre jeden Morgen mit meinem Fahrrad oder meinem Auto von Groß Borstel zum Miniaturwunderland durch Eimsbüttel. Ich finde die Idee, die Osterstraße so umzubauen wie man es gemacht hat, grandios. Der Durchschnittsbürger liebt sein Auto, auch ich, ich komme aus der Generation. Aber es ist ja nur noch eine Frage von einigen Jahren: Das wird sich ändern, muss sich ändern und soll sich ändern. Der Umbau der Osterstraße war eine gute Idee, dort haben sie den Kompromiss versucht zwischen Autofahrern und Radfahrern: Ich finde, der hat geklappt.
Kostja Ullmann, Schauspieler: Ich wünsche mir für Eimsbüttel, dass es weiter lässig und entspannt bleibt. Eimsbüttel ist für mich der Familienstadtteil hier in Hamburg. Gerade die Osterstraße muss entspannt bleiben, dort darf nicht zu viel passieren. Meine erste eigene Wohnung war in Eimsbüttel. Ich liebe den Stadtteil wahnsinnig. Ich hoffe, dass er sich selber treu bleibt.
Rolf Fuhrmann, Sportjournalist: Eimsbüttel ist einfach ein geiler Stadtteil. Vor allem am Grindel, weil es dort einen Mix aus Alteingesessenen und Studenten gibt. Es ist ewig jung, im Gegensatz zu Eppendorf oder Pöseldorf, wo es nur noch alt ist. Dort sitzen die Anwälte und Ärzte, die nicht mehr nach Westerland kommen.
Andy Grote, Innen- und Sportsenator: Der Eimsbütteler Turnverband hat ein neues Vereinssportzentrum und zwei Athleten, die an den Olympischen Spielen teilnehmen. Sie können im Beachvolleyball eine Olympiamedaille gewinnen. Ansonsten ist Eimsbüttel natürlich einer der sehr innerstädtisch geprägten, dynamischen Teile der Stadt. Für Eimsbüttel ist jetzt wichtig: Wie bekommen wir die Themen Wohnungsbau und Mobilität hin? Die Gewerbemieten werden von den privaten Grundeigentümern, Hauseigentümern und Vermietern festgelegt. Anders als bei Wohnungsmieten haben wir bei Gewerbemieten keine Vorgaben. Sonst würden wir unmittelbar in den Wettbewerb eingreifen. Ich glaube, das ist eine große Aufgabe für die Bezirkspolitik: Sie müssen dafür sorgen, dass die Quartiere funktionieren und das Kleingewerbe geschützt wird.
Sophia Wenzel, Biersommeliere: Ich liebe es über die Osterstraße zu flanieren, weil es da viele tolle Geschäfte gibt. Es gibt da einen kleinen Blumenladen, in dem ich mir jede Woche frische Blumen hole. Das ganze Viertel um den Weiher drumherum ist wunderbar. Es ist wirklich sehr schade, dass Eimsbüttel viele Stammläden verliert. Das sind kleine Läden wie der Schneider oder der Gemüsehändler um die Ecke. Ich hoffe, dass sie hier bleiben, weil sie das Viertel ausmachen.
Anne-Sophie Desrez, Pianohaus Huster: Mein Lieblingsort in Eimsbüttel ist an erster Stelle natürlich das Pianohaus, mein Geschäft. Ich organisiere Veranstaltungen wie einen Schubert Abend mit der Künstlerin Alina Kabanova oder einen Klavierabend mit Ivan Ilić – das bewegt Eimsbüttel.