Zweijähriger fast erstickt: Feuerwehr leitet Wiederbelebung an
Als sich ein kleiner Junge an Brezeln verschluckt, setzt seine Atmung aus. Die Feuerwehr Hamburg leitet am Telefon die Wiederbelebung an. Nach einer Minute ist das Kind kreislaufstabil.
Von Sophia KleinerIn der Lindenallee hat sich am Samstagmittag ein zweijähriger Junge an Brezeln verschluckt. Das Kind bekam keine Luft und sein Herzschlag stoppte. Mehrere Besucher des Café Gloria und Passanten alarmierten die Rettungsleitstelle der Feuerwehr, die per Telefon die Reanimation des Zweijährigen anleitete. Die Ersthelfer konnten den Jungen wiederbeleben.
Calltaker der Feuerwehr helfen telefonisch
Calltaker der Feuerwehr Hamburg sind für eingehende Notrufe zuständig. Ihnen ist es zu verdanken, dass der Vater des Jungen und Passanten das Kind nach dem Herz-Atem-Stillstand wiederbeleben konnten. Sie beruhigten die Anrufer und erklärten ihnen, wie sie den Zweijährigen reanimieren können.
Während die Retter den Jungen auf eine Sitzgruppe im Café Gloria legten und reanimierten, wurden ein Rettungswagen und ein Notarzt verständigt. Nach einer Minute Herzdruckmassage spuckte der Zweijährige die Brezeln aus und schrie.
„Die gute Nachricht für alle: Ein Kind das schreit, bekommt Luft und das Herz schlägt!“, so Pressesprecher der Feuerwehr Jan Ole Unger. Kurz darauf erreichte der Rettungswagen der Feuer- und Rettungswache Altona die Unfallstelle und brachte den Jungen mit seinen Eltern in ein Krankenhaus.
Bei Kindern müssen Ersthelfer schnell reanimieren
Die Wiederbelebung von Kindern und Erwachsenen unterscheide sich wegen der unterschiedlichen Funktionsweise des Organismus, erklärt Unger. Verschluckt ein Kind etwas und bekommt keine Luft, müssen die Ersthelfer das Kind auf eine harte Unterlage legen und seinen Brustkorb entkleiden. Dann können sie mit der Herzdruckmassage beginnen. Bei kleinen Kindern müssen Ersthelfer besonders schnell beatmen. „Das ist wie bei einer Sektflasche, wenn der Korken rausspringt“, so Unger.
Die Feuerwehr gebe bei medizinischen Notfällen am Telefon Hilfestellung, sagt Unger. Damit sie im Notfall richtig reagieren, können Eltern mit kleinen Kindern Erste-Hilfe-Kurse besuchen.