Eimsbütteler Karstadt-Filiale wird umgebaut
Vor fünf Jahren wurde das Erdgeschoss in der Karstadt-Filiale an der Osterstraße komplett umgebaut. Nun ist der Rest dran. Christin Krümmel, Filialgeschäftsführerin, erzählt im Interview, was sich in Zukunft alles ändern wird.
Von Fabian HennigEimsbütteler Nachrichten: Frau Krümmel, die Karstadt Warenhaus GmbH hat gerade bekannt gegeben, dass nach zwölf Jahren wieder schwarze Zahlen geschrieben wurden – mit einem Gewinn von 1,4 Millionen Euro. Nach den turbulenten letzten Jahren, geht es Karstadt wieder besser?
Christin Krümmel: Aber ja. Karstadt ist auf einem guten Weg. Unser Ziel ist es ein vernetzter Marktplatz zu werden, also selbst und mit Partnern in den Filialen und im Internet ein starkes Warenangebot anzubieten.
Wie sieht das konkret für die Filiale an der Osterstraße aus?
In Eimsbüttel führen wir beispielsweise schon länger und sehr erfolgreich „Click and Collect“ durch – also online kaufen und in der Filiale abholen. Zudem wurde seit Oktober der Online-Service um „Click und Reserve“ erweitert. Das funktioniert so, dass der Kunde auf Karstadt.de sehen kann, ob der Artikel in seiner Filiale vorrätig ist. Dort kann man die Ware reservieren und nach kurzer Zeit abholen. Die Kunden kennen das mittlerweile sehr gut und nutzen das gerne. Ganz viele Eimsbütteler shoppen gerne abends zu Hause, das sehen wir an den Reservierungen am nächsten Morgen.
Und wenn man kein Internet zu Hause hat?
Wir bieten den Kunden natürlich auch an, einen Artikel für ihn zu bestellen. Wenn der Kunde etwas gesehen hat, das wir hier in Eimsbüttel nicht führen, gibt es die Möglichkeit, das in unsere Filiale liefern zu lassen. Unsere Mitarbeiter kennen das Online-Sortiment und bestellen das gerne – dann auch versandkostenfrei.
Eine weitere wichtige Strategie von Karstadt sind die lokalen Bedürfnisse jeder Filiale. Wie sieht das für die Eimsbütteler Filiale aus?
Jeder Standort hat unterschiedliche Kunden. Zum Beispiel wir in Eimsbüttel sind Nahversorger. Im Gegensatz dazu wird beispielsweise die Filiale in der Mönckebergstraße sehr viel stärker von Touristen besucht. Diese lokale Ausrichtung spielt bei unserem Umbau die wichtigste Rolle. Wir verstärken uns mit dem Sortiment, das unsere Kunden hier besonders nachfragen.
Was beinhalten die Umbaumaßnahmen?
An Stelle der bisherigen Lebensmittelabteilung bekommen wir einen neuen Aldi-Supermarkt. Dabei wird das Untergeschoss komplett umgebaut. Neben Aldi bekommt das Stockwerk einen neuen ganz neuen Home- und Living-Bereich. Wir verstärken uns also bei den Haushalts- und Bettwaren.
Und gibt es noch eine weitere Veränderung?
Ja, denn wir schließen das Restaurant im ersten Stock zum Ende des Monats. Im Zuge dessen wird die Fashion-Abteilung ausgebaut und es wird eine Kinderwelt geben. Spielwaren und Kinderkleidung werden dort in einer Abteilung zusammengelegt.
Für das Restaurant gibt es keinen Ersatz?
Nein. Wir wollten unser Sortiment vergrößern, um mehr Artikel anbieten zu können. Und auch mehr Marken, die es hier in Eimsbüttel noch nicht gibt.
Was passiert mit den Mitarbeitern aus der Lebensmittelabteilung und vom Restaurant?
Diese Mitarbeiter gehören nicht zum Warenhaus. Soweit ich weiß, gibt es für die Lebensmittel-Mitarbeiter die Möglichkeit, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Die Restaurant-Mitarbeiter konnten zum Teil in andere Betriebsstellen wechseln oder in den Snack Punkt am Haupteingang. Einige sind auch ausgeschieden.
Und Stichwort Parkdeck, im Stadtteil gab es immer wieder Ideen, dort andersartige Projekte zu realisieren. Also zum Beispiel einen Beachclub oder Urban Gardening. Wird es so etwas geben?
Wir rechnen mit einem größeren Zuwachs an Kunden – speziell durch den Aldi-Supermarkt. Man wird künftig direkt vom Parkdeck mit dem Aufzug zum Aldi gelangen können. Wir werden also diese Parkplätze gut brauchen können.
Wenn Karstadt schon geschlossen hat und Aldi noch geöffnet ist, kommt der Kunde nur noch über das Parkdeck hinein? Der Aldi-Markt liegt doch im hinteren Teil der Karstadt-Etage.
Nein, man kann auch über den Eingang in der U-Bahn hinein.
Wie lange dauern die Umbaumaßnahmen?
Die Eröffnung ist für Oktober geplant.
Werden in der Zeit bis Oktober Abteilungen zugemacht?
Aber nein, wir sind die ganze Zeit für unsere Kunden da. Die Eimsbütteler verfolgen den Umbau mit großem Interesse und viel Verständnis. Dafür sind wir sehr dankbar.
Bei all den Veränderungen und Umbaumaßnahmen, wird die Fassade verändert?
Nein, die Fassade bleibt erhalten.
Auf Nachfrage bei Aldi, ob die Filiale in den Karl-Schneider-Passagen dann geschlossen wird, sagt Manuel Sentker von Aldi Nord:
„Im Zuge der Modernisierung all unserer 2.300 ALDI Nord Märkte prüfen wir derzeit im gesamten ALDI Nord Gebiet verschiedene Optionen. Dies gilt auch für die von Ihnen angesprochene Region. Konkrete Entscheidungen stehen derzeit noch aus.“