BID bald auch in der Osterstraße?
Der Gänsemarkt ist es schon, auch die Reeperbahn: Ein sogenanntes Business Improvement District. Die Bereiche werden verschönert, um die lokalen Geschäfte zu stärken. Jetzt soll auch die Osterstraße ein BID werden.
Von Jannika GrimmEin Name, der schon nach Marketing klingt: Die Business Improvement Districts, kurz BID, sind ein Instrument der Innenstadtentwicklung. 2005 hat Hamburg dieses Modell eingeführt, um Einkaufsquartiere zu verschönern. Auch für die Osterstraße ist so ein Schritt denkbar. Doch was ist ein BID überhaupt?
Aufwertung der Osterstraße durch Marketing
Das Vorhaben spricht sich für die Verbesserung von der Standortqualität aus. Das bedeutet, dass ein spezieller Bereich durch verschiedene Maßnahmen gestärkt wird. Vorstellbare Maßnahmen sind in einem Maßnahmen- und Finanzierungsplan aufgelistet. Dazu zählen zum Beispiel eine verbesserte Parkplatzsituation, neue Straßenbeleuchtungen oder professionelle Winter- und Gründienste. Grundeigentümer können in ihr Quartier investieren, indem sie – in Abstimmung mit der Stadt und den Gewerbetreibenden – den öffentlichen Raum gestalten.
Veranstaltungen, Websitenauftritt und Grünpflege
In der Osterstraße fallen Bauarbeiten durch den BID weg. Denn im Zuge des Osterstraßenumbaus wird bereits alles aufwendig saniert. „Es werden keine Gehwege neu gepflastert oder Parkbänke aufgestellt“, beruhigt Andreas Pfadt von ASK GmbH. Das private Architekturbüro ASK GmbH hat einen Maßnahmen- und Finanzierungsplan für die Osterstraße aufgestellt und einen Antrag ausgearbeitet. Für neue Straßenbeleuchtung sei der BID für die Osterstraße zu spät: Dann hätten schon Kabel oder Leerrohre während des Umbaus gelegt werden müssen. Auch die Schaffung von Parkplätzen sei verworfen worden.
Bei der geplanten BID Osterstraße handelt es sich nach Angaben des ASK um ein Paket reiner Marketingstrategien: Dazu gehört beispielsweise ein Internetauftritt, die Pflege von Grünflächen oder die Planung von Veranstaltung. Außerdem soll es einen Quartiermanager geben. 15 Prozent der Grundeigentümer und Gewerbetreibenden haben sich für das Vorhaben BID Osterstraße ausgesprochen. Nach Angaben von Pfadt wird der Antrag momentan überarbeitet und im September beim Bezirksamt Eimsbüttel eingereicht. Der Antrag wird dann zur Ansicht im Bezirksamt ausliegen. Die Grundeigentümer an der Osterstraße können somit im kommenden Monat ihr Voting erneut abgeben. Sollten ein Drittel von ihnen gegen das Vorhaben sein, wird der Antrag abgelehnt – ein Schweigen wird als Zustimmung gezählt. Pfadt geht davon aus, dass der Antrag genehmigt wird: „Anfang nächsten Jahres kann bereits mit der Durchführung begonnen werden“, sagte er.
Getragen wird die Finanzierung des Business Improvement Districts von den Grundeigentümern der Osterstraße. Rund eine Million Euro ist für die Maßnahme vorgesehen, so heißt es. Der Anteil der einzelnen Eigentümer richtet sich nach ihrer Grundstückgröße. Sie könnten laut Osterstraßenverein einen Teil der Mehrkosten auf die Mieten der Gewerbetreibenden umlegen.
Mehr aus der Rubrik Politik.