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In der Haspa-Filiale an der Osterstraße stapeln sich bereits die verpackten Schuhkartons. Foto: Lisa Eißfeldt

Christmas Mission – (Im)possible: Weihnachtsgeschenke

Ökonomen in den USA und in Deutschland kommen zu dem Ergebnis, dass Beschenkte weniger für ein Weihnachtsgeschenk bezahlt hätten, als der Schenkende wirklich ausgegeben hat, aber mehr als den Marktpreis verlangen würden, wollte man es ihnen abkaufen. Aha, was sagt uns das jetzt? Unsere Kolumnistin Manuela Lundgren schafft Klarheit.

Von Manuela Lundgren

Bedeutet es, der Beschenkte freut sich nicht wirklich über das Geschenk und stuft es daher im Wert billiger ein, als es wirklich ist? Glaubt er nur, es sei günstiger, weil er es sich gar nicht gewünscht hat? Oder nicht braucht? Haben nur Dinge einen höheren Preis in der subjektiven Wahrnehmung, wenn man sie sich ganz doll wünscht? Andererseits würden die Beschenkten das Bekommene den Forschern zufolge ja völlig überteuert wieder verscherbeln. Aber vielleicht nur aus einem schlechten Gewissen heraus, weil: Geschenke verkauft man ja nicht. Das gehört sich einfach nicht, und wenn man das schon macht, muss es sich finanziell lohnen? Ich glaube ja eher, dass unterbewusst bei jedem von uns das Geschenk an sich einen hohen Wert hat, weil man dem anderen so viel wert ist, überhaupt beschenkt zu werden. Das würde erklären, warum man über handelsüblichen Marktpreis weiter verkauft.

Ihr seht: Ich bin voll im Thema, das fast ein Philosophisches ist, über das es sich lohnt, beizeiten noch einmal genauer nachzudenken. Aber nicht jetzt. Nicht elf Tage vor Weihnachten.

Die No-Go-Frage

Der Adrenalinpegel steigt. Mir fehlen noch mindestens die Hälfte der Präsente, und die Angst sitzt tief, dass meine Lieben meine Gaben zu gering (ein)schätzen. Also ertappe ich mich dabei, diese No-Go-Frage ständig und allen zu stellen: „Was wünscht du dir eigentlich zu Weihnachten?“ Eine blöde Frage, weil schwer zu beantworten, denn erstens haben die meisten von uns die lebensnotwendigen Dinge. Alles andere ist ja eher Luxus. Kleinigkeiten kauft man sich meist selber, das heißt: Die „Großigkeiten“, die man schon sooo lange gerne mal hätte, aber sich nicht leisten kann, wird man kaum den anderen aufs Auge drücken. Man will nicht maßlos sein und auch nicht, dass es den Schenkenden in den finanziellen Ruin treibt. Und was man brauchen würde, ist eh immer ein doofes Geschenk. Man soll ja wünschen und nicht brauchen.

Und Achtung, Männer!! Diese Frage bitte NIE der Liebsten stellen. Das kann desaströse Folgen haben und die Vorfreude auf Weihnachten trüben. Outet sich Mann doch mit der Frage nach den Wünschen als völliger Ignorant. Denn Frau fragt sich: Hört er nie zu, wenn ich Wünsche äußere? Ist er tatsächlich so unaufmerksam oder schlimmer noch zu fantasielos, um selber zu wissen, worüber ich mich freue? Es ist schon verdammt spät. Fängt er tatsächlich jetzt erst an, sich Gedanken zu machen?

Die letzten Tage vor Weihnachten und das Beschenken sind ein wahres Minenfeld.

Sollten wir auf Geschenke verzichten?

Doch was ist die Alternative? Gar keine Geschenke? Ist ja für viele von uns jedes Jahr wieder ein schöner Vorsatz, aber einzuhalten fast unmöglich. Offenbar nicht nur in unserer Familie. Anders lässt sich wohl kaum erklären, dass der Handelsverband Deutschland für 2015 erneut eine Steigerung der Weihnachtsumsätze auf rund 86,7 Milliarden Euro erwartet. Warum schaffen wir es nicht, uns nur über den schön geschmückten Tannenbaum zu freuen? Eine plausible Erklärung liefert uns Wilhelm Schmid, seines Zeichens deutscher Philosoph mit dem Schwerpunkt Lebenskunst. Er hat herausgefunden, dass wir Weihnachten mit den schönsten Kindheitserinnerungen verbinden, und dazu gehört natürlich das Schenkritual. Außerdem glaubt Schmid, dass wir schenken, weil es UNS zuerst guttut und dann erst dem anderen Menschen.

Stimmt, da hat er völlig recht.

Ich schenke irrsinnig gerne. Und nicht nur, weil ich eine Frau bin (Frauen schenken nachgewiesenermaßen mehr als Männer). Meine Freude steigert sich nahezu ins Unermessliche, wenn ich Heiligabend erleben darf, wie meine Kinder und Liebsten mir voller Dankbarkeit dicke Küsse auf die Wange drücken, mich loben, weil ich genau das Richtige ausgesucht habe, und überhaupt: Ich sei die Tollste. Das birgt Suchtgefahr und führt dazu, dass ich dazu neige, ins maßlose Schenken abzudriften. Ich weiß, das geht gar nicht. Alle Erziehungsratgeber raten davon ab. Im Übrigen auch mein reich beschenkter Sohn, der mir neulich erklärte: Meine Erziehung fand er super, aber er würde seinen Kindern später NIEMALS so viel zu Weihnachten schenken! Das wäre pädagogisch ja ein Super-GAU.

Was ist nun für mich das Fazit all dieser lebenskunstphilosophischen Betrachtungen? Rituale sind von elementarer Bedeutung in unserem Leben. Schenken tut der Seele gut. Aber zu viel des Guten nicht. Daher orientiere ich mich dieses Jahr nicht nur an der Aussage meines Sohnes, sondern auch an der „göttlichen“ Zahl drei. Die Heiligen Drei Könige hatten mit Gold, Myrrhe und Weihrauch schließlich auch nur drei Geschenke für das Jesuskind im Gepäck.

Ich wünsche euch allen einen entspannten dritten Advent!

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