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Weihnachtskarten einer Eimsbütteler Buchhandlung - Foto: Fabian Hennig

Christmas Mission – (Im)possible: Weihnachtskarten

Besinnlichkeit, Ruhe und weiße Landschaft – mit diesen Klischees hat Weihnachten in Wirklichkeit wenig zu tun. Unsere Kolumnistin Manuela Lundgren bereitet sich und euch auf die „besinnlichste Zeit“ des Jahres vor. Pünktlich zum Ersten Advent mit Tipps für die perfekten Weihnachtskarten

Von Manuela Lundgren

Ich weiß ja nicht, wie es bei euch mit dem Entwurf und Versand der Weihnachtkarten so steht … Aber ich habe dieses Jahr die Poleposition! Wir werden die Ersten sein, die bei Freunden und Familie auf der Fensterbank stehen! Das steht für gut organisiert!

Text, Fotos und Layout sind heute an die Druckerei herausgegangen. Ja, ihr lest richtig: 28 Tage vor Heiligabend. Früher taten es ja die UNICEF-Karten zu Weihnachten, um die Lieben – oder auch nicht so Lieben – mit Wünschen zum Fest zu beglücken, doch heutzutage gelten Weihnachtsgrüße als DIE Visitenkarte der Familie und deren Gestaltung ist somit eine wahre Herausforderung für den Absender. Die Zeiten, in denen die im Kindergarten, wohlgemerkt MIT den Kindern selbstgebastelten Karten, verschickt wurden gehören zum Glück der Vergangenheit an. Und die so lustig animierten digitalen E-Cards? Ein absolutes No-Go.

Keine Foto-Automaten mehr!

Auf Hirsche und Geweihe verzichten wir, obwohl sie ja immer noch voll im Trend liegen und die Grußkarten mit Foto von der gesamten Familie, hauptsächlich natürlich vom Nachwuchs, sind geradezu unausrottbar. Doch den Stress tue ich mir nicht mehr an, drei Tage vor Weihnachten beim Drogeriemarkt in der Osterstraße vor dem Foto-Automaten Schlange zu stehen. Vor mir eine Mutter samt Nachwuchs, die gefühlte fünf Stunden – oder sind es doch Realtime fünf Stunden? – Fotos der Lütten in 500-facher Auflage ausdruckt. Erschwerend kommt dann noch hinzu, dass während des Druckvorgangs die Lütten beschäftigt werden müssen. „Florian, neiiiiin, bleib hier, bei Mami. Schau doch die tollen Fotos.“ Während Floris Bruder gerade die gesamte Weihnachtsdeko aus dem untersten Regal auf dem Fußboden verteilt. Derart mit den Kurzen beschäftigt, kann den Aufforderungen des Automaten natürlich nicht rechtzeitig Folge geleistet werden, und, ihr ahnt es bestimmt schon: Abbruch und erneute Eingabe am Automaten folgt.

Aber völlig entspannt gestaltet sich die Kreation der Karten in diesem Jahr auch bei mir nicht. Schuld daran ist eine aufklappbare DIN-A-3-Karte von Freunden, die uns im vergangenen Jahr zu Weihnachten in den Briefkasten flatterte und uns bis ins Familienmark traf. Mit Beweisfotos wurde dokumentiert, was jedes der 4!!! Kinder und – klar! – auch jedes Elternteil in dem Jahr gemeistert hat. Die Jüngste, Paulina, hat ihr Seepferdchen geschafft, der kleine Freddi ist in Klasse zwei Klassensprecher geworden, der ältere Felix hat beim Skirennen eine Bronze-Medaille gewonnen und die Große hat doch tatsächlich ein Stipendium für irgendeine Highschool in Kanada ergattert. Die herausragenden Leistungen der Eltern möchte ich hier gar nicht erwähnen …

Ein vorweihnachtliches Waterloo

Wir waren fertig und stellten uns Fragen wie diese:  Sind wir Looser? Sind wir ignorante Eltern? Nehmen wir die Leistungen unserer Kinder nicht gebührend war? Hatte der Nachwuchs nichts Herausragendes geleistet, was es wert war, andere Menschen daran teilhaben zu lassen? Und wir Großen? Was war unsere Bilanz 2014? Der Pullitzer-Preis war mal wieder an mir vorüber gegangen, daher auch kein Belegfoto. Kurz und nicht gut: die Wünsche der Freunde für eine frohe Weihnacht und ein ERFOLGREICHES neues Jahr deprimierten uns.

Doch dieses Jahr schlagen wir zurück! Harte Recherche bei den Kindern war angesagt à la: Was hast du 2015 Tolles geleistet? Gibt es Beweisfotos? Denk doch mal nach. In Irgendetwas musst du dich doch besonders hervorgetan haben? Was ist mit dem Badminton-Turnier, Bilder vom Surfen, vom tollen Praktikum, von der Führerscheinprüfung? Nein? Was habt ihr denn bei Facebook gepostet? Nun sucht doch mal. Der Stress war nicht ohne.

Gerade erhalte ich einen Anruf von der Druckerei. Es sei zu viel Text, die Fotos nicht im richtigen Auflösungsformat, man müsste neu layouten, Kosten würden sich damit verdoppeln.

Das war es dann. Alles auf Anfang. Neu überlegen. Ergebnis: Wir nehmen UNICEF-Karten.

Das ist dann Retro und wir sind  ganz vorne mit dabei. Die Wünsche werden mit Tinte und Feder geschrieben. Ohne Fotos, weil – siehe oben – und unsere Kinder sind genauso schön wie 2014. (Ok, sie sind gewachsen, aber das sieht man sowieso nicht auf Fotos) und  ich muss die Spuren meines Alterns ja nicht unbedingt mit Foto dokumentiert sehen. (Man weiß ja nie. Vielleicht sammelt die ein oder andere unsere Karten und denkt sich laut: ach nee – guck mal, die sah aber letztes Jahr auch noch jünger aus.)

Kurz und gut: Mein Mann und die Kinder sind klasse, auch ohne Beweisfoto, und auf unsere Erfolge im vergangenen Jahr sind wir auch ohne Publikum sehr stolz!

Jetzt aber los. Die müssen morgen im Briefkasten sein, sonst geht die Poleposition flöten.

PS: Zu verdanken haben wir die Erfindung der Weihnachtskarten und dem damit verbundenen alljährlich wiederkehrenden Stress übrigens Sir Henry Cole. Im Dezember 1843 beauftragte er den Illustrator John Callcott Horsley für ihn eine Weihnachtskarte mit dem Text „Merry Christmas and a Happy New Year to You“ zu kreieren.

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