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Glosse: Fünfter Teil

Corona-Tagebuch: Skype ist für Corona wie Knoblauch für Dracula

Martin Busche zählt mit uns allen die Tage, die uns Corona stiehlt und führt ein öffentliches Tagebuch: subjektiv, ehrlich, schonungslos. Bis Corona uns hoffentlich scheidet.

Von Martin Busche

Freitag, 27. März 2020

Silvia steht ab und zu Kopf, Claudia ist ganz weg, Regina irgendwie links unten. Ich bin oben, ganz klein in der Ecke. Wir skypen.

Gruppenkonferenz nennt sich das Ganze und ist etwas für Fortgeschrittene. Na ja, geht so. Wir wissen zwar, wie Skype angeht, aber nicht wirklich, wie es funktioniert. Warum Steffi uns nie alle zusammen auf dem Bildschirm gesehen sondern nur gehört hat, ist bis heute ein Rätsel.

Unser Halbwissen rächt sich. Als Dörte später dazu kommt, ist ihre Webcam super, messerscharf, das Mikrofon aber Mist. Klingt wie eine rollende Blechbüchse in der Tiefgarage. Außerdem ist ihr Mikro offenbar infektiös, eine Art Superspreader. Nach kurzer Zeit sprechen wir alle Corona. Können uns kaum noch verstehen. Egal, wir sehen uns, treffen uns. Das zählt.

Heute ist Tag fünf des Kontaktverbots, das sich anfühlt wie eine Ausgangssperre. In „Friedenszeiten“ treffe ich freitags immer meine Freundinnen, ich bin tatsächlich der einzige Mann. Wunderbare Menschen. Wir gehen durch dick und dünn. Wir lachen zusammen, weinen zusammen. Wir sind toll.

Unser Freitag ist uns heilig. Fällt er aus, trifft uns das mindestens so hart wie Fußballfans die Geisterspiele. Das geht gar nicht. Letzten Freitag ist er ausgefallen, natürlich wegen Corona. Social Distancing hat uns kalt erwischt, wir wussten so schnell nicht, wohin mit uns. Die Cafés sind zu, persönlich treffen war ja eh nicht, wir sind ja nicht doof.

Coronaparty, garantiert keimfrei

Bleibt also nur Skype, oder Zoom, oder Hangout. Völlig egal, wie die Dinger heißen; sind alle mehr oder weniger gleich. Eigentlich eher was für Omas, die virtuell ihre Enkel in Amiland besuchen wollen. Ich habe aber weder Enkel noch eine Oma. Mein Bruder wohnt auch nicht in Florida, sondern in Duisburg. Meine beste Freundin in der Schanze. Beide kann ich besuchen, wenn ich will, live und in Farbe. Bis Corona kam. Seit heute finde ich Skype toll.

Ich hatte sechs gute Freunde zu Gast. Wir haben eine Coronaparty gefeiert. Laut, lange, garantiert keimfrei. Skype ist für Corona wie Knoblauch für Dracula: dem Virus sein Tod.

Ich war aber auch super vorbereitet. Hab extra noch genau die Ecken geputzt, wo die Webcam hinguckt: Die Wäsche vom Ständer genommen, den Schreibtisch abgeräumt. Das Geschirr in die Spüle gebracht. Ein frisches Hemd angezogen. Alles tipi topi: Nur mein kleines Gewichtsproblem, das habe ich nicht aus dem Bild gekriegt so schnell. Das nächste Mal – vielleicht.

Bis Montag, das Tagebuch bleibt sonntags geschlossen.



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