Der beste Spiele-Erfinder kommt aus Eimsbüttel
Antoine Noblet aus Eimsbüttel hat den Hamburger Spieleerfinderpreis 2017 gewonnen. Mit seinem Kartenspiel „Fish n‘ Ships“ konnte sich der Franzose gegen 30 Konkurrenten durchsetzen. Wir treffen Antoine in seiner Wohnung in Eimsbüttel.
Von Carolin MartzSpiele-Erfinder Antoine Noblet hat mit seinem Kartenspiel „Fish n‘ Ships“ den Hamburger Preis gewonnen, der in diesem Jahr vom Spielwerk Hamburg e.V. und dem hessischen Spieleverlag Abacusspiele verliehen wurde. Der Franzose Noblet lebt in Eimsbüttel und nahm die Auszeichnung im Kulturhaus Eppendorf freudestrahlend entgegen. Das von ihm entwickelte taktische Kartenspiel konnte sich aus mehr als 30 Einreichungen aus Deutschland und den Nachbarländern durchsetzen. Im Rahmen des sechsmonatigen Wettbewerbs wurden die innovativsten Kartenspiele für zwei Personen gesucht.
Vom Ingenieur zum Spiele-Erfinder
„Als noch angehender Brettspielerfinder freue ich mich sehr über diese Auszeichnung“, erklärte der 30-jährige Franzose. Der Ingenieur erfindet in seiner Freizeit Brett- und Kartenspiele. „Die Spielstrategie fiel mir zuerst ein. Den Kontext habe ich mir dann später ausgedacht – der passt ja gut zu Hamburg mit seinem Hafen und den Fischen.“ Die Umsetzung übernahm er selbst. Am Computer gestaltete Noblet das Design der Karten und druckte sie anschließend auf Fotopapier aus. Lediglich beim Verfassen der Spielanleitung benötigte er Hilfe. „Vor sieben Jahren bin ich nach Hamburg gekommen, aber ich denke ab und an immer noch auf Französisch. Mit den Formulierungen hat mir meine Freundin sehr geholfen, sie ist Deutsche,“ lacht er.
Wenn Antoine nicht gerade Spiele erfindet, fährt er gerne mit seinem Fahrrad durch das Viertel. Vor allem das Café Délice gefällt ihm sehr gut. Nach sieben Jahren in Eimsbüttel fühlt er sich hier zuhause und kann sich nicht vorstellen, in naher Zukunft wegzuziehen.
Das beste Spiel kommt aus Eimsbüttel
Spiele sind nach wie vor beliebt
Bei der Preisverleihung anwesend war Matthias Wagner, Jurymitglied und leitender Redakteur von Abacusspiele. „Die ältesten Brettspiele der Welt sind Zweipersonenspiele und diese spielerischen Duelle üben nach wie vor einen großen Reiz auf die Menschen aus“, erklärt Wagner. Die Nachfrage sei in den vergangenen Jahren gestiegen. „Manche Spiele sind strategisch anspruchsvoll, andere setzen auf Interaktion zwischen den Spielern. Da findet jeder etwas, was ihm gefällt,“ meint Antoine. Er fände es schön, wenn sich die Leute wieder mehr zum Spielen träfen.
Der Spiele-Erfinder zockt selbst aus Leidenschaft. Er freue sich auf die geplante Eröffnung des neuen Spielecafés „Fuchsteufel“ in der Hartwig-Hesse-Straße. „Es wäre schön, wenn die Spiele-Szene in Eimsbüttel noch weiter wächst,“ hofft Antoine. Sein persönliches Lieblingsspiel ist das Strategiespiel „Keyflower“.
Wer fängt die dicksten Fische?
„Fish n‘ Ships“ sei ein taktisches Kartenspiel, das mit wenig Material und Regeln viel Spannung erzeuge, lobt die Jury des Spieleerfinderpreises. Die beiden Spieler schlüpfen in die Rolle nordischer Kutterkapitäne, die auf hoher See die dicksten Fische fangen, bevor sie im Hafen gewinnbringend verkauft werden. Für Erwachsene und Kinder ab zehn Jahren sei das Spiel gut geeignet, erklärt Antoine.
„Wir sind begeistert von den vielen innovativen Spielideen, die uns von jungen Spiele-Erfindern aus Deutschland und den Nachbarländern zugeschickt wurden“, betont Shaun Graham, Vorsitzender des Spielwerk Hamburg e.V. „Deswegen freuen wir uns schon sehr auf den kommenden Wettbewerb, den wir in Kooperation mit dem Zoch-Verlag veranstalten werden.“ Antoines Fish n‘ Ships soll nun bald verlegt werden. Die Vertragverhandlungen seien bereits im Gange. Der 30-Jährige freut sich darauf, dass sein Kartenspiel zukünftig von vielen Spieleliebhabern gespielt werden kann.
Mehr Informationen zum Spieleerfinder-Wettbewerb gibt es auf www.spielwerkhamburg.de.