Drei Eimsbüttelerinnen gewinnen Kunststipendium
Die Behörde für Kultur und Medien hat zehn Arbeitsstipendien für bildene Künstler aus Hamburg vergeben. Auch drei Eimsbütteler Künstlerinnen gewannen die Auszeichnung für besonders herausragende künstlerische Arbeit.
Von Vanessa LeitschuhDie Behörde für Kultur und Medien fördert Projekte von Hamburger Künstlern. Jährlich vergibt sie unter anderem zehn Arbeitsstipendien für bildende Künstler aus der Stadt. Das Stipendienprogramm ist deutschlandweit einmalig und soll den künstlerischen Nachwuchs der Hansestadt fördern. Bereits seit vielen Jahren entscheidet eine Jury der Behörde über die Vergabe der Mittel.
„Mit den Arbeitsstipendien für bildende Kunst geben wir dem Kunstnachwuchs seit 38 Jahren eine Starthilfe auf dem oft schwierigen Weg in eine künstlerische Existenz“, erklärt der Senator für Kultur und Medien Dr. Carsten Brosda.
Ausstellung der Stipendien-Bewerber im Kunsthaus
Die Vergabe erfolgt über ein zweistufiges Verfahren. In diesem Jahr gingen 134 Bewerbungen bei der Behörde für Kultur und Medien ein. Verschiedene Fachjurys trafen eine Vorauswahl und kürten 25 Künstler, die ihre Arbeiten zunächst in einer Ausstellung präsentieren durften.
In der Ausstellung im Kunsthaus Hamburg konnten Besucher vom 19. Dezember 2017 bis zum 21. Januar 2018 die Werke der 25 Künstler anschauen. Aus diesen wählte eine fünfköpfige Jury in der zweiten Runde zehn Künstler aus, welche über ein Jahr eine Förderung in Höhe von 820 Euro im Monat erhalten.
„Die diesjährigen Jurys haben wieder einmal eine hervorragende Auswahl getroffen, die dazu beitragen wird, den Ruf Hamburgs als eine Stadt mit hohem künstlerischen Potential zu festigen“, so Brosda.
Drei der Gewinner kommen aus Eimsbüttel
Von den zehn Stipendiaten sind drei Künstler aus Eimsbüttel: Angela Anzi, Jenny Feldman und Jenny Schäfer gewannen jeweils eines der Kunststipendien. Angela Anzi bewarb sich mit einer Installation verschiedener Objekte mit zugehöriger Performance. Mit Sinustönen unterhalb und an der Hörschwelle versetzte sie massive Objekte aus Keramik in fühlbare Schwingung.
„Leichtere Materialien, wie Papiere oder Folien, hielt ich nach einem festgelegten Muster über die Lautsprecher, um diese zum Knistern, Flattern oder Klopfen zu bringen“, beschreibt Angela Anzi ihre Installation im Kunsthaus.
„Mich interessierte medienüberschreitendes Arbeiten, die Grenze von Funktion und Poesie sowie die Suche nach Punkten, an denen Wahrnehmung aufknacken kann.“
Kunst machen mit weniger finanziellen Sorgen
Mit dem Stipendium wolle Anzi weiterhin intensiv arbeiten und ihren künstlerischen Projekten so viel Zeit wie möglich widmen.“Das Arbeitsstipendium reduziert hierfür den finanziellen Druck“, sagt sie.
Wie Angela Anzi konnte auch Jenny Schäfer die Jury überzeugen. „Im kommenden Jahr werde ich Kunst machen und arbeiten, wie bisher, nur mit weniger finanziellen Sorgen“, erklärt die Eimsbütteler Gewinnerin. Sie zeigte in der Gruppenausstellung im Kunsthaus die Installation „Zivile Dämmerung“ aus ihrer Ausstellung „Comfort Island“ mit Franziska Opel.
Gewinner der letzten Jahre in den Deichtorhallen
Jährlich zum Ablauf der Stipendien präsentieren die Sieger ihre Werke. In diesem Jahr werden erstmalig zwei Jahrgänge zusammen ausstellen. Vom 10. bis 25. Februar sind die Stipendiaten des 36. und 37. Jahrgangs in der Sammlung Falckenberg der Deichtorhallen zu sehen. Die Ausstellungseröffnung findet am 9. Februar ab 19 Uhr statt.