Freikartenaffäre: Bezirksamt Eimsbüttel hilft Hamburg-Nord personell aus
Nachdem nun auch die Leiterin des Bezirksamts Hamburg-Nord wegen der Rolling-Stones-Freikartenaffäre zurückgetreten ist, wurde erst einmal dem stellvertretenden Bezirksamtsleiter aus Eimsbüttel die Führung der Behörde übertragen.
Von Fabian HennigDie Affäre um die Freikarten für das Rolling-Stones-Konzert 2017 hat nun auch das Bezirksamt Eimsbüttel erreicht – zumindest insofern, dass Eimsbüttel beim Bezirk Hamburg-Nord personell aushelfen wird.
Beide vorherigen Bezirksamtsleiter sind in die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft um die Ticketaffäre involviert. Erst war Harald Rösler Mitte vergangenen Jahres in Ruhestand gegangen, jetzt ist seine gewählte Nachfolgerin, Yvonne Nische, zurückgetreten. Bei Rösler steht der Verdacht der Bestechlichkeit im Raum.
Ralf Staack: Stellvertretender Bezirksamtsleiter Eimsbüttel
Auch wenn Nische vergangenen April zur Bezirksamtschefin gewählt wurde, wurde aufgrund der Ermittlungen das Ernennungsverfahren zunächst ausgesetzt. Gestern erklärte Nische, dass sie mit Blick auf die laufenden Ermittlungen und unter den gegenwärtigen Umständen nicht mehr zur Verfügung stehe.
Finanz- und Bezirkssenator Andreas Dressel bedauert die Entscheidung: „Ich danke Yvonne Nische für ihren Einsatz insbesondere in den letzten Wochen unter nicht ganz einfachen Rahmenbedingungen.“ Die Finanzbehörde hat daraufhin entschieden, dass Ralf Staack mit der kommissarischen Bezirksamtsleitung im Bezirk Hamburg-Nord betraut wird.
Zudem sagte Dressel, dass mit der Abordnung des sehr erfahrenen und kompetenten Kollegen Staack ins Bezirksamt Nord die Handlungsfähigkeit des Bezirksamts auf der Leitungsebene weiter sichergestellt werden solle.
Ab Montag im Amt
Neben seiner Tätigkeit als stellvertretender Bezirksamtsleiter ist Staack Dezernent für die Bereiche Steuerung und Service sowie Bürgerservice in Eimsbüttel.
Der Sozialökonom wurde 1963 geboren und ist seit Ende 2012 beim Bezirksamt Eimsbüttel.