„Ich habe keine Hintergedanken“

EN: Warum ist der Else-Rauch-Platz Ihr Lieblingsort?

Marco Scheffler: Ich finde ihn zum einen geschichtlich sehr interessant: Else Rauch war eine Lehrerin, die hier an der Schule gearbeitet hat und dann von den Nazis deportiert wurde und in einem KZ umgebracht wurde. Zum anderen habe ich mein Geschäft hier in der Nähe vor 14 Jahren eröffnet und habe deshalb immer einen starken Bezug zu diesem Ort gehabt. Das ist ein Treffpunkt in dieser Ecke von Eimsbüttel.

EN: Was verbinden Sie mit diesem Ort?

Marco Scheffler: Die Leute hier! Manchmal sitzen wir oben auf der Wiese zusammen und machen Musik und quatschen einfach ein bisschen. Das ist eben so ein Ort, wo man sich kennt. Hier kommen viele Familien und Alleinerziehende mit ihren Kindern her. Die unterhalten sich, während die Kinder spielen. Ich habe meinem Sohn hier das Fahrradfahren beigebracht. Insofern ist es auch was Persönliches, was da hängenbleibt.

EN: Wie erleben Sie diese Wahlkampfzeit persönlich?

Marco Scheffler: Da ich mir den Fuß gebrochen habe, bin ich so ein bisschen gehandicapt. Andererseits habe ich dadurch auch mehr Ruhe. Die muss ich mir nehmen, um den Wahlkampf konzentrierter zu führen. Es ist spannend, weil sehr viele Leute aus meiner Umgebung mithelfen unsere Flyer zu verteilen oder unsere Sache im Internet nach vorne zu bringen. Die Leute sind mir insgesamt gegenüber recht aufgeschlossen, weil ich parteifrei bin.

EN: Was unterscheidet Sie von den anderen Kandidaten?

Marco Scheffler: Das Parteifreie ist klar. Mit mir könnte man im Prinzip einen echten Volksvertreter ins Parlament senden. Jemanden, der die Bedürfnisse der Menschen besser kennt, weil ich ja sozusagen Teil dieser Gesellschaft bin. Was wir mit „Mensch macht Politik“ machen, betrifft uns persönlich. Wir haben ein offeneres Ohr und ein offeneres Auge. Wir sind ja nicht an Parteien und damit an irgendwelche Abstimmungen gebunden, sondern könnten unsere Stimme so einsetzen, wie wir es uns wünschen.

EN: Was ist denn das wichtigste Thema für Sie?

Marco Scheffler: Mir ist aufgefallen, dass es sehr viel Armut hier in Deutschland gibt. Das ist auch durch die Hartz-IV-Gesetze bedingt, deshalb müsste daran auf jeden Fall etwas geändert werden. Es geht auch um Wohnungsnotstand und zu teure Mieten, die sich niemand mehr leisten kann. Die Mieten sind natürlich in Eimsbüttel gerade ein Thema, was die Leute sehr berührt. Weil wir zentrumsnah wohnen, steigen die Mieten hier viel stärker, als in ländlichen Gebieten. Die Leute werden teilweise aus den Städten verdrängt.

EN: Was können Sie vom Bundestag aus für Eimsbüttel erreichen?

Marco Scheffler: Ich persönlich kann erstmal nur der Fürsprecher für die Eimsbütteler sein. Mit meiner einzelnen Stimme kann ich nichts verändern. Theoretisch können wir es in allen 299 Wahlkreisen in Deutschland irgendwann so weit bringen, dass viele Kandidaten parteilos gewählt werden. Dann könnte man mit einer ganz anderen Kraft neue Perspektiven für die Menschen schaffen.

EN: Was müssen wir noch über Sie wissen?

Marco Scheffler: Über mich persönlich sollte man erstmal wissen, dass man mir vertrauen kann. Was ich sage, meine ich auch ernst und ehrlich. Ich habe keine Hintergedanken, wie das vielleicht bei manch anderem ist, der einer Partei angehört. So jemand achtet erstmal darauf, dass alles parteikonform abläuft. Ich rede wie mir der Schnabel gewachsen ist.

Marco Scheffler wird am 12. September bei der Podiumsdiskussion der Eimsbütteler Nachrichten mit Bundestagsdirektkandidaten dabei sein (12.9. 19:00 Uhr Apostelkirche).

Schickt uns eure Fragen an Marco Scheffler für die Podiumsdiskussion per E-Mail an a.decken@eimsbuettler-nachrichten.de.  

Oder stellt sie öffentlich: Hier geht es zu Marco Schefflers Profil auf abgeordnetenwatch.de.

Kandidatencheck zur Bundestagswahl 2013

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