Interkulturelles Theaterbrücken-Festival im Mut! Theater
Am Mittwoch hat das erste Theaterbrücken-Festival im Mut! Theater Eröffnung gefeiert. Vom 2. bis 27. Mai können die verschiedenen Veranstaltungen besucht werden. Kultureller Austausch zwischen Menschen aus verschiedenen Künstlerkreisen soll gefördert, Begegnungen geschaffen werden.
Von Nele DeutschmannFeierlich wurde das Theaterbrücken-Festival im Beisein von Hans Heinrich Bethge, Senatsdirektor und Vizepräsident des Deutschen Bühnenvereins, und Kay Gätgens, Bezirksamtsleiter Eimsbüttel, eröffnet.
Auf dem Programm des Festivals stehen Inszenierungen von Gruppen mit türkischem und kurdischem Hintergrund aus Hamburg und Istanbul, Konzerte, Podiumsdiskussionen, Inszenierungen von Texten türkischer Autoren sowie eine Frauenkabarett-Gruppe. Mit vielfältigem Angebot soll das Festival eine Brücke zwischen Orient und Okzident schlagen.
Wanderer zwischen Kulturen
Die Aufführungen sind in deutscher, türkischer und kurdischer Sprache und werden zum Teil mit deutschen Untertiteln gezeigt. Intendant des Mut! Theaters, Mahmut Canbay, betont in seiner Rede zur Eröffnung des Festivals die stetig wachsende Bedeutung von Diversität. Menschen seien Wanderer zwischen Kulturen.
Unter Applaus macht er deutlich, welchen Anspruch das Mut! Theater an sich selbst stellt: „Die Auseinandersetzung findet auf Augenhöhe statt. Jeder ist willkommen!“ Es gäbe kein Innen oder Außen, Oben oder Unten.
Wichtiger Bestandteil Eimsbüttels
Auch Kay Gätgens würdigt die Bedeutung des Mut! Theaters und lobt die familiäre Atmosphäre. Das Theater schaffe es, Kreatives, Bildung und Soziales miteinander zu verbinden. Es biete ein niedrigschwelliges und bezahlbares Angebot und sei ein nahbarer Ort, der Menschen anspreche. „Das Mut! Theater ist ein wichtiger Bestandteil für Integration und sozialen Zusammenhalt hier im Bezirk.“, so Gätgens.
„Emigranten“
Zum Auftakt des Festivals wurde in einer Inszenierung von Mahmut Canbay das Stück „Emigranten“ gezeigt. Nach dem Buch von Slawomir Mrozek beschäftigt sich das Zwei-Personen-Stück mit Ursachen und Folgen von Flucht und Emigration. Auf der Suche nach Freiheit – seelischer oder finanzieller – verlassen zwei Männer ihre Heimat. Verzweiflung, Tristesse, Perspektivlosigkeit stellen sich der Hoffnung auf ein besseres Leben entgegen.