Mitschnacker unterwegs – mehrere Vorfälle in Eimsbüttel
Ein Mann soll kürzlich Kinder in Eimsbüttel angesprochen haben. Welche Präventionstipps die Polizei gibt.
Von Benedikt HojenskiSeit Ende Oktober sollen Kinder in Eimsbüttel von einem fremden Mann angesprochen worden sein. In der letzten Woche habe es zwei Anzeigen zu solchen Vorfällen gegeben, wie die Polizei auf Nachfrage mitteilt. Die Ermittlungen laufen.
Gespräche mit Kindern und Eltern
„Die Polizei Hamburg nimmt dieses sensible Thema und die Vorfälle sehr ernst.“ Es hätten bereits Gespräche der Cop4U mit Schülerinnen, Schülern und Eltern zur Aufklärung und Prävention stattgefunden.
Auch die Schulen in Eimsbüttel seien informiert worden. Zu den Vorfällen ermittele das LKA für Sexualdelikte.
Schulleitung wendet sich an Eltern
In einer E-Mail an die Elternschaft, die den Eimsbütteler Nachrichten vorliegt, wendet sich die Schulleitung der Schule an der Isebek wegen eines Vorfalls vergangener Woche an die Eltern. Offenbar waren Kinder dieser Schule von einem fremden Mann angesprochen worden.
In der Mail versichert die Schulleitung, dass die Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler regelmäßig zu diesem Thema sensibilisieren. Außerdem wolle man die Eltern ermutigen, offen und ohne Angst mit seinen Kindern über das Thema zu sprechen.
Polizei spricht Empfehlungen aus
Auf Nachfrage der Eimsbütteler Nachrichten empfiehlt die Polizei Verhaltensweisen für Eltern:
- Eine Vertrauensbasis mit den Kindern ist wichtig, damit Kinder von solchen Ereignissen berichten.
- Eltern sollten mit ihren Kindern über die Situation sprechen, von Fremden angesprochen zu werden. So könne man sie darauf vorbereiten. Realitätsnahe Rollenspiele sollte man vermeiden, da so unnötige Ängste geweckt werden können.
- Eltern sollten wiederholt daran erinnern, dass Kinder ohne Erlaubnis der Eltern mit niemandem mitgehen oder in ein fremdes Auto steigen dürfen. Auch sollten sie Abstand zu fremden Autos halten.
- Kinder müssen verinnerlichen, dass es eine Lüge ist, wenn ihnen Süßigkeiten oder andere Geschenke für das Mitgehen versprochen werden.
- Kinder müssen wissen, dass sie nicht mit Fremden reden müssen.
- Man muss Kindern erklären, dass sie auch Erwachsenen gegenüber immer „Nein“ sagen können. Die Aussage „Nein, das will ich nicht!“ sollten Eltern mit ihnen üben.
- Kinder sollten möglichst in Gruppen zur Schule oder zum Spielen gehen.
- Kinder müssen wissen, dass sie niemals von Fremden abgeholt werden.
- Eltern sollten aufmerksam zuhören, wenn Kinder von Erfahrungen, Drohungen, Übergriffen oder Beobachtungen erzählen.
- Eltern sollten Kinder dafür loben, wenn sie sich ihnen anvertrauen. Vorwürfe wegen Fehlverhalten sorgen dafür, dass Kinder nichts mehr erzählen.
- Rucksäcke und Schultaschen sollten zumindest äußerlich keine Informationen über Namen oder Adressen tragen. Täter könnten diese Informationen zur Vertrauensbildung missbrauchen.
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