Neuer Impfstoff des UKE weckt Hoffnungen
Forscher des UKE haben erfolgreich einen Impfstoff gegen das MERS-Coronavirus getestet. Dieser soll auch bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das neuartige SARS-CoV-2 helfen.
Von Alana TongersWissenschaftler des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) haben einen Impfstoff gegen das MERS-Coronavirus erstmals an Menschen getestet.
Der neue Impfstoff „MVA-MERS-S“ soll einen Vorgänger des gerade grassierenden Coronavirus bekämpfen. Doch dessen Entwicklung bilde auch die Grundlage, auf der die Mediziner nun zügig einen Impfstoff gegen das neue Virus entwickeln wollen. Das meldete das UKE in einer Mitteilung vom Dienstag.
„Die Ergebnisse dieser Impfstoff-Studie sind für uns auch im Hinblick auf die Impfstoffentwicklung gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 ein wichtiges und ermutigendes Ergebnis“, erklärt Professorin Marylyn Addo, Leiterin der Sektion Infektiologie des UKE und Wissenschaftlerin im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF).
Impfstoff gut verträglich
Insgesamt 23 gesunde Probanden wurden zweimal im Abstand von vier Wochen mit MVA-MERS-S geimpft. „Die Ergebnisse zur Verträglichkeit und Sicherheit sowie zur Immunantwort auf den Impfstoff-Kandidaten gegen MERS sind sehr ermutigend“, erklärt Dr. Till Koch vom UKE, der an der Studie beteiligt war. Ein Test an 160 weiteren Probanden aus Rotterdam und Hamburg steht nun an.
Der MERS-Coronavirus ist seit 2012 bekannt und wird vom Dromedar auf den Menschen übertragen. Die Atemwegserkrankung, die eine Infektion mit MERS verursacht, verläuft in bis zu 35 Prozent der Fälle tödlich. Genau wie SARS-CoV-2 kann es auch von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Weltweit gibt es aktuell 2.500 Fälle mit Schwerpunkt in Saudi-Arabien.
Die Ergebnisse und Tests zum MERS-Impfstoff nutzt das DZIF nun, um möglichst schnell auch einen Impfstoff gegen das neue Coronavirus auf den Weg zu bringen.