Stadtteilschule Stellingen: „Plastik war gestern“
Zum 17. Mal vergibt die Handelskammer den Schulpreis der Hamburger Wirtschaft. In diesem Jahr belegt die Stadtteilschule Stellingen mit ihrem Projekt „Plastik war gestern“ den zweiten Platz. Mit dem Projekt wollen die Schüler durch den Verkauf von Stoffbeuteln die Menge an Plastikmüll verringern.
Von Louisa GreweBereits seit 2007 strebt die Stadtteilschule Stellingen das Ziel an, plastikfrei zu werden. Einen Beitrag zu der Erreichung dieses Ziels leistet in diesem Jahr die Jahrgangsstufe 10: Um Einkäufe plastikfrei zu transportieren, entwickeln sie in einer neu gegründeten Schülerfirma Stoffbeutel und verkaufen sie an die Menschen im Stadtteil. 1500 Beutel für einen Stückpreis von fünf Euro konnten die Schüler bisher verkaufen. Und nun wurden sie für ihr vorbildliches Engagement von der Handelskammer ausgezeichnet: mit dem zweiten Platz des Schulpreises der Hamburger Wirtschaft 2016.
Breites Wirtschaftswissen angeeignet
Die Schüler des 10. Jahrgangs hätten sich intensiv mit der Gründung einer Schülerfirma beschäftigt und sich dadurch ein „sehr breites Wirtschaftswissen“ angeeignet, begründet die Jury die Entscheidung, den mit 1.500 Euro dotierten zweiten Platz nach Stellingen zu geben. Außerdem sei beeindruckend, dass „die Satzungsziele des Schulpreises der Hamburger Wirtschaft in hohem Maße“ verwirklicht worden seien. Das Projekt „Plastik war gestern“ bezöge sowohl ökonomische, als auch soziale Aspekte ein und sei deshalb auszuzeichnen. „Das Erlernen wirtschaftlicher Zusammenhänge“ sei das Wichtigste an diesem Projekt, sagte die Juryvorsitzende Ruth Berckholtz, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung der Handelskammer. „Die Schüler entdecken in der praktischen Arbeit ihre Fähigkeiten und Talente und entwickelten soziale Kompetenzen und Eigenverantwortung.“
Übergang ins Berufsleben erleichtern
Mit dem Schulpreis der Hamburger Wirtschaft zeichnet die Handelskammer zum 17. Mal Projekte und Methoden aus, die Wirtschaftswissen schülergerecht vermitteln oder Anreize und Perspektiven für unternehmerische Selbstständigkeit aufzeigen. Ziel ist die Vermittlung von wirtschaftlichen Kenntnissen im Unterricht, die den Übergang der Schüler ins Berufsleben erleichtern sollen. Mit dem Preis werden Schulen geehrt, die das Thema Wirtschaft besonders gelungen umgesetzt haben – im Projekt oder im Unterricht. Der erste Preis geht an das Helmut-Schmidt-Gymnasium in Wilhelmsburg, der dritte an die Stadtteilschule Rissen. Bei allen Projekten sei auch herzvorzuheben, dass die Umsetzung mithilfe engagierter Lehrkräfte möglich gewesen sei und dass auch die Eltern vorbildlich einbezogen wurden, so Jury-Mitglied Berckholtz.
Erlös wird gespendet
„Wir wollen alle Menschen überzeugen, ihren Plastikkonsum einzuschränken“, sagt Cläre Border, Projektleiterin von „Plastik war gestern“. Und das nicht nur mithilfe der Stoffbeutel. Die Schüler und Lehrer der Stadtteilschule Stellingen gehen noch einen Schritt weiter: Statt aus Plastikflaschen, wird aus Glasflaschen getrunken und die Schüler sammeln alte Handys in Boxen, die sie zu einem Recyclinghof bringen. Alle Erlöse des Engagements kommen verschiedenen sozialen Einrichtungen zugute.