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Spielhalle in der Eimsbütteler Chaussee. Foto: Ada v.d. Decken

Studie fordert Sperren auch in gewerblichen Spielhallen

Spielsüchtigen kann geholfen werden, indem Spielbanken ihnen ein Spielverbot erteilen. Das zeigt eine Studie der Universität Hamburg.

Von Eimsbütteler Nachrichten

Die aktuelle Studie zeigt, dass Spielsperren zur Vorbeugung von Spielsucht sehr wirksam sind. Psychische Erkrankungen oder Verlust des Arbeitsplatzes können dadurch verhindert werden. Ingo Fiedler, Autor der Studie, kritisiert jedoch, dass Spielbanken Spieler zu selten sperren: 60 Prozent des Umsatzes der Spielbanken kämen von den Spielsüchtigen. Die Spielbanken hätten demnach kein großes Interesse, die Spieler zu sperren.

Ein weiteres Problem stelle das gewerbliche Spiel dar: Zwar mache es den größten Teil des Glücksspielmarktes aus. Dennoch seien Spielhallen nicht verpflichtet, Spieler zu sperren. Dies ist nach Meinung von Fiedler fatal, denn Spielhallen seien mit Abstand für die meisten Spielsüchtigen verantwortlich.

Fremdsperre und Selbstsperre

Staatliche Spielbanken sind verpflichtet, Spieler mit der sogenannten Fremdsperre zu sperren, sobald diese spielsuchtgefährdet sind. Dieser Pflicht kommen sie nur selten nach, so ein Ergebnis der Studie. Oft sind es Freunde, Bekannte oder Mitspieler, die auf die Spielsucht hinweisen. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, sich selbst zu sperren. Viele nehmen diese Chance nicht wahr, entweder weil sie sie nicht kennen, weil sie sich schämen, oder weil eine unbegrenzte Sperre sie abschreckt.

Glücksspielstaatsvertrag greift in die Dienstleistungsfreiheit ein

Beinahe 300.000 Erwachsene sind in Deutschland spielsüchtig. Seit 2008 versuchen die deutschen Bundesländer die Spielsucht mit dem Glücksspielstaatsvertrag einzudämmen. Weil der Vertrag in die Dienstleistungsfreiheit eingreift, muss Deutschland vor der EU-Kommission einen Zwischenbericht vorlegen. Vor diesem Hintergrund hat der „Arbeitsbereich Glücksspiele“ am Institut des Rechts der Wirtschaft der Universität Hamburg das Sperrsystem erforscht und auf mögliche Verbesserungen untersucht.

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Ein Vorschlag: Damit mehr Spieler gesperrt werden, sollten nicht Spielbanken das Sperrsystem verwalten, sondern eine unabhängige Stelle. Außerdem müssten mehr Spieler auf die Spielsperre aufmerksam gemacht werden. Diese und weitere Maßnahmen seien nötig, um das System wirkungsvoller zu machen. Fazit der Studie: Der Vertrag ist sinnvoll, aber in seiner jetzigen Fassung noch nicht optimal.

Von Praktikantin Kira Linsel

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