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Theresa Hertrich ist Projektkoordinatorin von „Demokratie vor Ort: Resonanz-Raum-Ausstellung“. Foto: Julia Haas
Theresa Hertrich ist Projektkoordinatorin von „Demokratie vor Ort: Resonanz-Raum-Ausstellung“. Foto: Julia Haas
Universität Hamburg

Aus der DDR geflohen: Ausstellung gibt Erinnerungen einen Raum

Tausende Menschen sind aus der DDR nach Hamburg geflohen. Welche Orte in Hamburg erinnern sie an diese Zeit? Was hat das Ankommen geprägt? Eine Ausstellung gibt Einblicke.

Von Julia Haas

Alles begann mit einem Aufruf – an Hamburgerinnen und Hamburger aus der DDR. „Wir wollten ihre persönlichen Erinnerungsorte kennenlernen“, erzählt Theresa Hertrich von der Universität Hamburg. In den darauffolgenden drei Tagen meldeten sich etwa 80 Menschen. Bei vielen von ihnen seien Erinnerungen und Erlebnisse aufgeploppt, die bis dahin keinen Raum gefunden hatten.

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Tausende Menschen sind aus der DDR nach Hamburg gekommen. Die Orte, die ihre Flucht und ihr Ankommen prägten, waren bis vor Kurzem weitestgehend unsichtbar. Im Rahmen des Projekts „Demokratie vor Ort“ änderte sich das. Eine Wanderausstellung dazu ist noch bis Sonntag in der Geschichtswerkstatt Eimsbüttel zu sehen.

„Nur eine Adresse?“

Mit einem Projektteam der Universität haben 16 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ihre „Orte der (Un-)Sichtbarkeit” erforscht. Im Fokus standen die Geschichten von Menschen, die zwischen 1953 und dem Fall der Mauer nach Hamburg kamen, sowie die Orte, die ihre Fluchterfahrungen prägten.

Einer dieser Orte war die Trostbrücke 1. Seit 1970 befand sich dort die Hilfsorganisation „Flüchtlingsstarthilfe“, die Menschen aus der DDR unter anderem mit Sachspenden unterstützte. Eigentlich sei die Trostbrücke nur eine Adresse, erzählt Zeitzeugin Heike. Damals sei es aber ein Ort gewesen, der vielen Geflüchteten aus der DDR das Ankommen erleichterte.

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Audiowalk und Wanderausstellung

Was Heike und andere Hamburgerinnen und Hamburger aus der DDR mit diesem und anderen Orten in Hamburg verbindet, wurde in einem Audiowalk festgehalten. Er gliedert sich in fünf Touren mit insgesamt 16 Erinnerungsorten. Mit diesen vertonten Rundgängen, die zum Tag der Deutschen Einheit im Jahr 2023 erschienen, war das Projekt der Universität eigentlich abgeschlossen.

Für Hertrich und ihr Team stand damals jedoch fest: All diese Erinnerungen brauchen einen Raum. Sie initiierten eine Wanderausstellung, die Einblicke in die persönlichen Geschichten ermöglicht und einen Raum zum Austausch bietet. Sei es für Zeitzeuginnen oder für Interessierte. In Gesprächsrunden und mit verschiedenen Mitmachaktionen haben sie diesen Raum geschaffen.

Ein Schauspieler hat Texte zu den jeweiligen Erinnerungsorten vertont, auch Zeitzeugen kommen zu Wort. Über Kopfhörer ist all das in der Geschichtswerkstatt Eimsbüttel zu hören. Foto: Julia Haas

Einfach nur schauen oder selbst aktiv werden? Die Ausstellung ermöglicht beides. Wer mag, kann seine Eindrücke vor Ort festhalten. Foto: Julia Haas

Die Ausstellung thematisiert verschiedene Aspekte der DDR-Fluchtgeschichten. Foto: Julia Haas

Bis Sonntag ist die Ausstellung in der Geschichtswerkstatt Eimsbüttel zu sehen. Nach einer Sommerpause zieht sie weiter in die Zentralbibliothek am Hühnerposten und schließlich ins Grenzhus Schlagsdorf.

Die Wanderausstellung „Demokratie vor Ort: Persönliche Erinnerungen von Hamburger:innen aus der DDR“ ist am Freitag und Samstag von 16 bis 18 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 13 Uhr geöffnet. Am Freitag findet ab 16 Uhr ein Zeitzeugengespräch statt. (Geschichtswerkstatt Eimsbüttel, Sillemstraße 79)


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