Abgedreht
Unser Netzfund des Monats. Diesmal ins Netz gegangen: Musikvideos mit Drehort Eimsbüttel.
Von Alana TongersTocotronic – Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk (1995)
Es ist 1995, Kurt Cobain ist seit einem Jahr tot, im Biomarkt am Fanny-Mendelssohn-Platz ist noch ein McDonald’s, und ein junger Dirk von Lowtzow hat den Hundewelpen-Blick perfektioniert. Im Video zu „Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk” fangen Tocotronic das Eimsbüttel der späten 90er ein.
Und ja, wir sind vielleicht nicht in Seattle – aber mit dem Ostküsten-Wetter kann die Osterstraße mithalten: Beim Dreh des Musikvideos hat es so viel geregnet, dass danach fast alle Beteiligten krank waren.
Andreas Bourani – Ultraleicht (2015)
Es mag zwar danach aussehen – aber geregnet hat es im Musikvideo zu Andreas Bouranis „Ultraleicht” hingegen so gar nicht. Hier war ein Produktionsteam damit beschäftigt, die Osterstraße mit Schläuchen zu bewässern. Neben künstlichem Starkregen bietet das Video Tauben in Slow-Motion, die Videothek in Schwarz-Weiß im Hintergrund und einen Andreas Bourani, der verliebt am Weltladen und Oak vorbeischlendert.
Beginner – Hammerhart (1998)
„Der härteste Videodreh, den ich je hatte”, erinnert sich Jan Delay an das Video zum Beginner-Hit „Hammerhart”. Sechs Dreh-Tage á 16 Stunden auf Teneriffa und nochmal zwei Tage an der Hoheluftbrücke und am Jungfernstieg. „Aber auch das beste Video, das wir je gemacht haben.” Analog auf 35mm gedreht, trotz ständig wechselnder Location komplett ohne Schnitt. Bei jedem Ortswechsel zeichneten sie auf dem Monitor mit Klarsichtfolie ihre Umrisse nach und positionierten sich an der neuen Location wieder genauso. „Es war einfach krass, was sich Mad da ausgedacht hatte.”
Die Ärzte – NOISE (2021)
Garagenrock wörtlich genommen: Im Musikvideo zu „Noise” spielen Die Ärzte aus einer Reihe Garagen mit Schwingtor mitten in Eidelstedt. Bewacht wird die „beste Band der Welt” dabei von Tatortreiniger Bjarne Mädel. Zeit für etwas Noise!