Cafe Strauss: Woher kommt eigentlich dieser Strauß?
Seit 31 Jahren ist das Cafe Strauss im urbanen und beliebten Eimsbüttel eine feste Institution. Was die wenigsten wissen: Das Restaurant wurde als Gegenentwurf zu dem umstrittenen Franz-Josef-Strauß gegründet. Erst seit sieben Jahren wird dort Straußenfleisch angeboten.
Von Fabian HennigDer Name „Strauss“ ist hier Programm. Die Polster sind mit Straußenleder bezogen, für die Tischlampen wurden Straußeneiern umfunktioniert. Zudem beinhalten gut die Hälfte der Gerichte auf der Karte Straußenfleisch. In Hamburg ist das Cafe Strauss das einzige Restaurant, das sich dem Vogelstrauss verschrieben hat. Zum Frühstück gibt es nach südafrikanischer Art mit Omelette mit Straußenfiletstreifen oder zum Abendessen Straußenburger in sechs Variationen.
In angenehmer Atmosphäre und gepflegtem Ambiente serviert das Team eine vielfältige Küche, ausgezeichnete Weine und Getränke sowie ein immer größer werdendes Angebot an Bio-Produkten. Ein Besuch am Feiertag ist das auf jeden Fall wert.
Der Name „Strauss“
„Der Name ‚Strauss‘ wurde vor 31 Jahren negativ mit dem CSU-Politiker Franz-Josef Strauß in Verbindung gebracht“, erzählt Restaurantleiterin Alexandra Lübeck. Der damalige Gründer Manuel Bereuther wollte den Namen wieder reinwaschen und nannte sein Restaurant „Cafe Strauss“. Das Straußenlogo sollte vom dem umstrittenen Politiker ablenken. Letzten Endes wäre es wohl eine Schnapslaune gewesen, die Bereuther zu dem Namen gebracht hätte, verrät Lübeck.
Nachdem der bekannte Hamburger Gastronom Manuel Bereuther vor neun Jahren insolvent ging, musste er seine zwei Läden verkaufen: Das „Bereuther“ an der Klosterallee 100 und das Café Strauss. Die glanzvollen Zeiten des Szenetreffs „Bereuther“, wo damals die Prominenz ein und aus ging, waren vorbei. Zwei seiner Mitarbeiter sahen das Potenzial im Strauß und übernahmen das Restaurant. Ihre Rollen behielten sie aber bei: Michael Müller als Controller und Buchhalter, Helmut Geist als Chefkoch.
Ein neuer Anfang im
Erst seit sieben Jahren wird dort Straußenfleisch angeboten. Der gelernte Koch Helmut Geist, hat sich schon immer für das Essen anderer Kulturen interessiert. Dementsprechend viel ist er gereist. Mit Straußenfleisch wollte der 49-Jährige die größer werdende Nachfrage nach gesunden Lebensmitteln berücksichtigen: Straußenfleisch hat weniger Kalorien und Fett, schmeckt allerdings wie Rindfleisch. Auch werden die Tiere in Südafrika artgerechter gehalten, weil sie zum Beispiel mehr Auslauf haben.
Die anderen Aufgaben übernimmt Michael Müller. Da sind die beiden ein eingespieltes Team. Bevor der 58-Jährige in den Läden von Bereuther anfing, arbeitete der als Controller bei der Lufthansa. Den geforderten Umzug nach München wollte er aber nicht mitmachen und entschied sich für eine Karriere in der Gastronomie. Eine Veränderung im Leben schien ihm eine gute Sache zu sein.
Vielfalt im Cafe Strauss
Seit zwei einhalb Jahren ist Alexandra Lübeck Restaurantleiterin. Weil sie den Gästen noch mehr Vielfalt anbieten wollte, hat sich in dieser Zeit im Cafe Strauss einiges verändert . Zum Beispiel gibt es gibt mehr Feiern und Sonderveranstaltungen. Im kommenden Winter wird es wieder einen Glühweinstand und eine Eisstockbahn geben, die gemietet werden kann. Und einen Verkaufsstand für Weihnachtsbäume. Dafür hat sie sich stark gemacht.
Die Küche ist durchgehend von Montags bis Samstags von 10:00 – 23:00 Uhr und Sonntag von 10:00 – 22:00 Uhr. Von Montag bis Freitag bietet das Team ab 10:00 Uhr Frühstück á la Carte und ab 12:00 Uhr ein wechselndes Mittagstischangebot.