Cyberattacke: Hacker legen Beiersdorf lahm [UPDATE]
Das Eimsbütteler Unternehmen Beiersdorf ist von einer Cyberattacke betroffen. Die Schadsoftware hat IT- und Telefonsysteme lahmgelegt.
Von Max GilbertDer Eimsbütteler DAX-Konzern Beiersdorf ist Opfer eines Cyberattacke geworden. Am frühen Nachmittag veröffentliche das Unternehmen eine entsprechende Pressemitteilung auf seiner Website.
Demnach hat der Hacker-Angriff zum Ausfall der IT- und Telefonsysteme geführt. Betroffen seien neben der Hamburger Zentrale auch die weltweiten Standorte. Beiersdorf versichert:
„Wir haben alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen. Wir stellen sicher, dass die Auswirkungen auf unsere Konsumenten, Kunden und Partner so gering wie möglich sind.“
Weltweite Cyberattacke: Beiersdorf betroffen
Bereits gestern hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bekanntgegeben, dass deutsche Institutionen Opfer einer weltweiten Cyber-Attacke sind.
„Nach ersten Erkenntnissen des BSI handelt es sich um eine Angriffswelle mit der Schadsoftware Petya, die unter anderem die gleiche Schwachstelle ausnutzt, die sich auch die Ransomware WannaCry zu Nutzen gemacht hatte“, so BSI-Präsident Arne Schönbohm.
Bei dieser Cyberattacke verschlüsselt die Software bestimmte Systeme oder Festplatten. Die Hacker fordern ein Lösegeld, um den Zugang wieder freizugeben. Das BSI rät allen betroffenen Unternehmen die Vorfälle umgehend zu melden und auf Lösegeldforderungen nicht einzugehen.
+++ Update vom 29. Juni +++
Im Zuge der Vorstellung der neuen Konzernzentrale bezog Stefan F. Heidenreich, Vorstandsvorsitzender der Beiersdorf AG, Stellung zur Cyberattacke.
Seit Dienstagmittag seien die Systeme des Unternehmens an allen Standorten betroffen. Auch die Produktion sei betroffen, Lieferengpässe seien jedoch nicht zu erwarten. Erste Systeme funktionieren wieder, es sei jedoch schwer abzuschätzen, wann alles wieder „normal laufe“, so Heidenreich. Auf Forderungen der Hacker sei das Unternehmen nicht eingegangen.
Kritik an den Sicherheitssystemen weist er zurück: „Gegen das, was passiert ist, waren alle machtlos“. Er verweist dabei auch auf die anderen betroffenen Unternehmen. Gleichzeitig betont er, man müsse in Zukunft handlungsfähig bleiben und Lehren aus dem Angriff ziehen.
Um den wirtschaftlichen Schaden abzuschätzen, sei es noch zu früh.