
Dittsche gedenkt „Kröti“
Auch die Folge von “Dittsche – das wirklich wahre Leben” am letzten Freitag stand im Zeichen des Gedenkens an “Schildkröte”. So ganz ohne ihn geht es eben nicht und so soll der Eppendorfer Grill Zuwachs von einem echten Panzertier bekommen.
Von Leon BattranDie Trauer von Dittsche und Ingo ist keineswegs gespielt, wenn die beiden zusammen mit dem Sohn des verstorbenen Schauspielers einen „Hobel“ auf Kröti trinken. Sonst ist alles wie gewohnt in dem Imbissrestaurant am Eppendorfer Weg: Dittsche trägt immer noch denselben Bademantel, Ingo seinen „24 hours isn’t enough“-Pullover. Auch das Bier ist noch dasselbe, nur will es diesmal nicht so recht perlen wie sonst. Dittsche macht sich Gedanken darüber, was nun mit dem leeren Platz geschehen soll, den „Schildkröte“ hinterlässt. Seiner Meinung nach kommt nur Krötis Sohn Jens als Nachfolger infrage. Die Lederjacke aus Krokodil-Imitat hängt Dittsche zum Gedenken an die Wand.
Kröti war Stammgast, hatte seinen Stamm-Hocker und seinen Stamm-Schlusssatz: Während Dittsche und Ingo sich in immer abstrusere Debatten hineinschaukelten, ließ „Schildkröte“ jede Episode der TV-Serie mit den Worten ausklingen: „Halt die Klappe, ich hab Feierabend!“. Dabei war er Figur und Mobiliar zugleich und aus der Serie nicht wegzudenken. Am 16. Januar war der Musiker und Schauspieler, der im wirklich wahren Leben Franz Jarnach heißt, nun im Alter von 72 Jahren verstorben. Zum Auftakt der neugestarteten 22. Staffel von „Dittsche“ erinnert das Team um den nach Udo Jürgens vielleicht bekanntesten Bademantelträger an den dritten im Bunde des Kulttrios von der „Eppendorfer Grillstation“.
Ein Terrarium als Gedenkstätte
Eine waschechte Schildkröte will Dittsche außerdem bei „Kröti“ zu Hause in der Sandkiste ausgebuddelt haben. Das Krötentier befinde sich noch in der Winterstarre, glaubt Dittsche. In der zweiten Episode der Staffel besucht er deswegen den Bastler Fynn Kliemann, einen modernen MacGyver, dessen Heimwerkervideos sich auf YouTube großer Beliebtheit erfreuen.
Kliemann hilft Dittsche dabei, für das Reptil aus der Sandkiste ein Terrarium zu zimmern, eine „Muggelbude“, in der es sich wohlfühlen kann. Dittsche ist fest davon überzeugt, dass die Persönlichkeit des Menschen „Schildkröte“ auf das Tier „übergeperlt“ sei. Weil Jarnach Pianist war, bekommt die Schildkröte sogar ein Miniatur-Klavier in ihre Bude gestellt. Auch wenn die Schildkröte sich letztenendes als Kunststoff entpuppt – als Erinnerungssymbol taugt sie trotzdem.
