Ein Linsengedicht
Mit seinem Restaurant „Sri Lankan Wave” will Jerome De Silva die singhalesischen Familienrezepte seines Großvaters am Leben erhalten. Heute kocht er ein traditionelles Linsen-Dhal.
Von Lilly PalmbachDie Geschichte von „Sri Lankan Wave” beginnt lange bevor Inhaber Jerome De Silva geboren wurde – mit seinem Großvater Stanley. Er wanderte 1978 mit Frau und Kindern von Sri Lanka nach Hamburg aus. Die Rezepte seiner Heimat vergaß er nie und gab sie an seine Kinder und Enkel weiter.
Restaurant in der Bellealliancestraße
Stanleys Tochter Leonie, Jerome De Silvas Mutter, verkaufte die singhalesischen Gerichte schließlich auf Märkten. Als sie den Stand aufgeben wollte, übernahmen ihr Sohn Jerome und sein Kumpel Finn Matzner. Letztes Jahr haben sie den Stand gegen ein eigenes Restaurant in der Bellealliancestraße eingetauscht. Das „Sri Lankan Wave” eröffnete am 13. Oktober – dem Todestag von Opa Stanley.
Opas Rezepte – etwa die Gewürzmischung für das Curry – hält Jerome De Silva geheim. Für ein traditionelles singhalesisches Dhal kann man aber auch Madras-Currypulver verwenden: Es zeichnet sich durch seine Schärfe aus und wird vor allem in der Küche Sri Lankas und Indiens verwendet. Was es außerdem für ein gelungenes Dhal braucht, verrät De Silva hier.
Rezept für „Singhalesisches Linsen-Dhal”
Zutaten
- 300 g halbe rote Linsen
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 2 TL Schwarze Senfsamen
- 2 EL Öl
- 10 Curryblätter
- ½ Pandang Blatt
- 1 Zimtstange
- 1 TL Kurkuma
- 1,5 TL Madras Currypulver
- ½ TL Chilipulver
- 250 ml Kokosmilch
- 50 bis 100 g frischen Babyspinat
Jerome De Silva wäscht 300 g halbe rote Linsen in einem Sieb und stellt sie beiseite. Dann schneidet er 1 Zwiebel in Würfel und hackt 2 Knoblauchzehen fein. In einer Pfanne erhitzt er 2 EL Öl und brät 1 TL schwarze Senfsamen darin so lange an, bis sie platzen. Nun gibt er die Zwiebelstücke und den gehackten Knoblauch sowie 10 Curryblätter, ½ Pandang Blatt und 1 Zimtstange hinzu. Sobald die Zwiebeln glasig sind, fügt er 1 TL Kurkuma, 1,5 TL Madras Currypulver, 1 TL Schwarze Senfsamen und ½ TL Chilipulver nach Geschmack hinzu und vermischt alles. Im Anschluss brät er die gewaschenen Linsen ebenfalls kurz mit an.
Danach übergießt er alles mit Wasser – so viel, dass die Linsen bedeckt sind – und lässt sie kochen, bis sie gelb sind und die gewünschte Konsistenz haben. De Silva rührt 250 ml Kokosmilch unter und gibt 50 bis 100 g frischen Babyspinat in die Pfanne. Je nach Bedarf kann das Gericht mit Salz oder Gemüsebrühe abgeschmeckt werden. Als Getränk empfiehlt der Koch dazu einen Schwarztee mit Milch – das hilft auch gegen die Schärfe.
lokal. unabhängig. unbestechlich.
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