ARBEITEN – Teil II
Editorial: Gesichter des Muts
Was hält uns davon ab, mutig zu sein? Es kann die Angst vor körperlichen Risiken sein, vor Spott oder Ungewissheit. Mut ist die Entscheidung, sich nicht von der Angst abhalten zu lassen. Der Mutforscher Christopher Keller kategorisiert Mut in vier Arten: Der moralische Mut für seine Werte einzustehen, Zivilcourage zu zeigen. Physischer Mut, der sich zum Beispiel in der Arbeit einer Feuerwehrfrau zeigt. Psychologischen Mut zeigt, wer Durchhaltevermögen hat. Und vitalen Mut, wer nach einem Unglück die Lebensfreude behält.
Viele mutige Seiten zeigen Eimsbüttels Wellenbrecher. Sie beweisen physischen Mut, indem sie um die Risiken wissen und dem Virus trotzdem so nahe kommen. Sie zeigen psychologischen Mut, weil sie durchhalten, obwohl Corona unser Leben schon so lange fest im Griff hält. Und sie bringen vitalen Mut auf, da sie sich trotz allem den Lebensmut und Optimismus bewahren.
„Es verlangt Mut, sich ins Ungemach anderer Menschen zu begeben”, sagt Christian Hillermann. Er leitet das Eimsbütteler Bestattungsinstitut trostwerk und spürt deutlich, dass die Pandemie nun auch im Bestattungswesen Veränderungen bringt.
Mutbürger sind Ermöglicher. Sie wissen: „Es wird nicht einfach, und das war es nie. Aber wenn ich etwas beitrage, wird es möglich.” Mutbürger setzen auf Vernunft und Konstruktivität, um Probleme zu lösen. Sie gestalten mit, sind offen und übernehmen Verantwortung. Sie wenden den Blick ab von dem Risiko, das sie eingehen, und hin zu ihrem Ziel.
Mut hat viele Gesichter. Wir möchten in dieser Ausgabe einige davon vorstellen. Weil es oft andere Menschen sind, die uns zu mutigem Handeln inspirieren. Und es gerade das ist, was wir in dieser Zeit gebrauchen können. Denn Wutbürger war 2010. 2021 wird das Jahr der Mutbürger.