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Ein Zettel erzählt

Blogs gibt es wie Sand am Meer. Schlecht ist das nicht, denn viele Blogs lassen einen erst auf die kleinen großen Dinge aufmerksam werden. Wir haben eine Bloggerin mit einer schönen Idee getroffen.

Von Nora Helbling

„Hessische Perle, ich habe Dich am Samstagabend vor dem Völkerkundemuseum angesprochen und zum ersten Mal in Dein wunderschönes Gesicht geschaut. Alles an dir ist bezaubernd.“ So fängt der Zettel von Jonas an, der im Museum eine Frau sah, sie ansprach und ihr möglicherweise eine falsche E-Mail-Adresse aufschrieb. Seitdem suchte er sie, per Aushang. „Bitte vergib mir, wenn ich Schwachsinn geredet haben sollte, aber mein Herz war so glücklich, dass mein Verstand abgeschaltet wurde.“
Monatelang hat Jonas Zettel in den Straßen Hamburgs aufgeklebt. Es meldeten sich viele darauf, Inspirierte, Gerührte, Interessierte und vermeintliche „Hessische Perlen“. Die Richtige leider nie.

Den Geschichten auf der Spur

Dass wir wissen, wer Jonas ist und wie die Geschichte vor und nach seinem Aushang ausgeht, verdanken wir Frauke Lüpke-Narberhaus. Im Februar vergangenen Jahres hat sie den Blog „Zettelgold“ ins Leben gerufen. Ein Blog, der Zettel wie die von Jonas und andere emotionale, kuriose und lustige Ausrufe festhält. Das allein ist nicht neu: „Es gibt einige Blogs, die Zettel zeigen, aber ich erzähle die Geschichte hinter den Zetteln. Aber das klappt natürlich nicht immer“, sagt die Bloggerin aus Eimsbüttel.
Angefangen hat alles mit diesem einen Zettel von Jonas, den Frauke Lüpke-Narberhaus an der Osterstraße entdeckte. Wie viele andere fragte sie sich, wer wohl dahinter steckt. Sie fotografierte den Aushang und begann zu recherchieren, ob sich wohl etwas aus der Suche ergeben hatte. Die Idee und ein Blog namens „Zettelgold“ waren geboren. „Ich bin häufig überrascht, was noch dahinter steckt, auch bei kleineren Zetteln“, erzählt die Eimsbüttelerin. Jonas’ Suche nach der Liebe war leider nicht erfolgreich. „Ich hoffe ja auf eine Liebesgeschichte, die sich durch einen Zettel erfüllt hat.“

Die Bloggerin Frauke Lüpke-Narberhaus. Foto: Saima Altunkaya
Die Bloggerin Frauke Lüpke-Narberhaus. Foto: Saima Altunkaya

Die kleinen großen Geschichten kleben an den Straßenlaternen

Den Blog betreibt die hauptberufliche Spiegel-Online-Redakteurin vor allem in ihrer Freizeit. Das sei zeitintensiv, mache aber auch viel Spaß, erzählt sie. Mittlerweile laufe sie schon mit einem ganz anderen Blick durch die Straßen, wachsam für neue Geschichten. Auch die Blogleser können gesichtete Zettel bei ihr einschicken. Anfangs waren das vor allem Freunde und Familie, mittlerweile aber auch viele unbekannte Zettelinteressenten: „Ich habe mich sehr gefreut, als die erste Leserin, die ich nicht kannte, einen Zettel einschickte“, erzählt Bloggerin Lüpke-Narberhaus.

Zunächst war der Blog nur für Hamburg gedacht, mittlerweile ist er international. Ein Zettel aus Frankreich ist schon auf der Seite zu finden. Die Expansion liegt auch daran, dass der Blog seit dem 1. November 2013 bei Spiegel-Online erscheint.
Wie bei vielen Blogs steckt hinter der schönen Idee noch ein bisschen mehr. Frauke Lüpke-Narberhaus formuliert das so: „Ich finde die großen Geschichten, die uns in der Gesellschaft bewegen, in diesen kleinen Zettel wieder. Das macht Zettelgold für mich aus.“

Liebe gesucht und gefunden

Die Hoffnung der Zettelgold-Bloggerin auf eine Liebesgeschichte hat sich in einem aktuellen Zettel tatsächlich erfüllt. Die Besitzerin einer trächtigen Hundedame war auf der Suche nach dem Vater. Die Hündin war unter fremder Aufsicht angeblich nur kurz im Busch verschwunden, mit einem mysteriösen Fremden. Die Besitzerin fragte sich, was für Hundewelpen aus dieser Verbindung wohl entstehen werden. Ein Zettel brachte die Antwort und ein Wiedersehen zwischen dem Hundepaar.

[cycloneslider id=“zettelgold-aushaenge“]

Für mehr Zettel und Geschichten geht’s hier direkt zum Zettelgoldblog.

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