G20-Krawalle an der Osterstrasse: „Das ist einfach nur rohe Gewalt“
In vielen Hamburger Stadtteilen kam es in der gestrigen Nacht zu massiven G20-Protesten und Ausschreitungen zwischen Polizisten und Demonstranten. Auch durch Eimsbüttel zogen Protestierende und Autonome: In der Osterstraße wurden etliche Schaufenster demoliert.
Von Fabian HennigBei der „Welcome to hell“-Demo in Hamburg kam es am gestrigen Abend zu massiven Ausschreitungen zwischen Polizisten und Demonstranten, vielerorts gab es heftige Krawalle. Vor allem auf St. Pauli, im Schanzenviertel und in Altona ist die Polizei gegen die Demonstranten vorgegangen. Der Norden von Eimsbüttel war von den Ausschreitungen zunächst nicht betroffen. Gegen Mitternacht traf eine Gruppe Autonomer dann in Eimsbüttel ein und randalierte am oberen Teil der Osterstraße.
„Welcome to hell“-Demo: Brennendes Auto und Wasserwerfer
„Welcome to hell“-Demo: Brennendes Auto und Wasserwerfer
Vermummte Demonstranten zünden Reifen an
Mehrere Augenzeugen berichten, dass eine Gruppe von etwa 20 bis 30 Personen versucht hätte, Ladenfenster mit Steinen einzuschlagen. Zudem beschmierten sie Scheiben und Fassaden mit Farbe. Einige Hauseingänge zwischen den Läden wurden ebenfalls beschädigt.
Nach Informationen eines Augenzeugens liefen mehrere vermummte Demonstranten die Osterstraße entlang und zündeten Reifen und Bengalos an. Ein Mann entfernte die ausbrennenden Reifen mit Hilfe eines Bauschildes von der Kreuzung gegenüber der Volksbank.
Krähenfüsse auf der Osterstraße
Die Demonstranten verteilten auch Krähenfüße auf der Osterstraße, einem Taxifahrer zerstörte dies die Autoreifen. Anwesende begannen daraufhin die Krähenfüße von der Straße zu entfernen. Etwa zehn Minuten später traf die Polizei ein.
Zwischen Heußweg und Schwenckestraße wurde fast jeder zweite Laden demoliert, darunter Banken (Hamburger Sparkasse, Deutsche Bank, Volksbank), größere Ladenketten (Fielmann, Buchhandlung Heymann) und auch kleinere Geschäfte (Maison de Paris, Flug und Ferienreisen Kruse). Am heutigen Morgen wurden viele ramponierte Fenster erst einmal notdürftig repariert.
Nach G20-Krawallen: Eimsbütteler sind entsetzt
Angestellte und Anwohnern äußerten ihr Unverständnis über die aggressive Aktion der Randalierer. Eine Mitarbeiterin eines betroffenen Ladens sagt:
„Die Inhaber der Läden können doch nichts dafür. Das ist die falsche Art von Protest.“
Und Arlette Andrae vom Osterstraßen Verein sagt:
„Da fehlen mir die Worte. Ich begreife nicht, was dahinter steckt. Das ist einfach nur rohe Gewalt, da steht kein Sinn dahinter.“