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"Ich finde es spannend, dass Herr Schreck mehr Kommentare als Likes hat", bemerkt Marco Scheffler. Keine Spur von Missgunst bei ihm: "Ich hätte mich gefreut, wenn jemand eine solche Aktion für mich gemacht hätte." Trotzdem gibt er zu bedenken, dass durch die Youtube-Aktion der Sinn der Abstimmung verfehlt worden sei. "Der 1. Preis ist wohl weg. Den bekommt Herr Schreck", reimt Scheffler abschließend. Foto: Ada v. d. Decken
Marco Scheffler gibt gern Anstöße für soziale Projekte in Eimsbüttel. Foto: Ada v. d. Decken
Nachhaltige Nachbarschaft

Helden des Viertels: Marco Scheffler

Marco Scheffler ist in Eimsbüttel in vielen Rollen bekannt: als Kneipenbesitzer, als unabhängiger Bundestagskandidat und Essensretter. Auch die Idee eines sozialen Tauschladens für die Nachbarschaft stammt von ihm. Einfach weil er Spaß am Helfen hat – und das seit seiner Kindheit.

Von Lea Z. Freist

Marco Scheffler ist im Hamburger Stadtteil Lurup groß geworden. Als Kind habe er selbst von der Jugendarbeit profitiert, erzählt der heute 49-Jährige und zum ersten Mal erfahren, dass man als Gruppe etwas bewirken könne.

Mit 17 Jahren ist Scheffler in der Jugendarbeit seiner Kirchengemeinde aktiv, unterstützt Jugendliche und organisiert Sommerfreizeiten. Zu der Zeit fliegt er auch nach Tansania und sammelt – bewegt von der Reise – nach seiner Rückkehr in Deutschland Spenden für ein dringend benötigtes Arbeitsgerät, eine Maismühle. Ein Jahr später erreicht er das Ziel und hat die 15.000 DM für den Kauf zusammen: Die Maismühle im Dorf Malembuli wird in Betrieb genommen, zwei Arbeitsplätze entstehen.

Solange Marco Scheffler sich zurückerinnern kann, hat er eine Ader fürs Engagieren. Vor allem, sagt er, weil es ihm Freude mache.

Zelt zum Nehmen und Geben

Er sieht sich allerdings mehr als Initiator, der den Anstoß für Projekte gibt, diese sollen dann eigenständig laufen. Zusammen mit anderen Engagierten gründet Scheffler das Projekt „Eimsbütteler Salon“.

Hier in Eimsbüttel stellt er 2012 vor seiner Kneipe, der 040-Bar, die er vor zwei Jahren nach 15 Jahren schließen musste, ein großes Zelt auf. Es wächst zu einer sogenannten „Wechselstube“, einer Art sozialer Tauschbörse für die Nachbarschaft, der größten in ganz Deutschland, wie er stolz betont. Anwohner können selbstorganisiert Gebrauchtes – von Spielzeug über Kleidung – miteinander tauschen. Nach nur drei Wochen verlangt sein Vermieter den Abbau des Zeltes.

Aber Scheffler findet andere Wege sich zu engagieren.

Götterspeise nach Ladenschluss

Mit der Aktion „Götterspeise“ bewahren er und seine Helfer Lebensmittel vor dem Müll. Kurz nach Ladenschluss packen er und seine Helfer vor dem Edeka an der Ecke Osterstraße/Methfesselstraße an sechs Tagen in der Woche Lebensmittel ein, die der Supermarkt nicht mehr verkaufen kann, und verteilen sie an Bedürftige.

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Foto: Eimsbütteler Nachrichten

Es sind Projekte des „Eimsbütteler Salons“, die über die Stadtteilgrenzen hinaus für Aufmerksamkeit sorgen: Seit Dezember 2013 gibt es die „Götterspeise“ auch in Eppendorf. In Lurup steht heute ein 24-Quadratmeter großer blaugestrichener Container, ein großzügiges Tauschhaus, das Marco Scheffler betreut. Auch die Idee für den Tauschtisch am Stellinger Weg stieß er mit an.

Und genau das wünscht sich Scheffler: Dass aus seinen Ideen eigenständige Projekte entstehen, ein Anfang gewagt wird, der zeigt, dass zusammen Vieles umzusetzen ist. Nichts Spektakuläres seien seine Aktionen, sie könnten auch aus der Verwaltung, der Bezirksversammlung oder der Bürgerschaft angeregt werden. „Götterspeisen, Wechselstuben oder Bunte Dinner könnte es überall geben, in allen Stadtteilen und Bezirken, um den Gemeinsinn und die Gemeinschaft zu stärken“, so formuliert er es auf seiner Website.

Puppendisco und Politik

Heute trifft man trifft Marco Scheffler meistens in seiner Bar „Puppendisco“ in der Methfesselstraße, dort redet er mit seinen Gästen auch über Politik, aber in erster Linie ist es sein Arbeitsplatz, denn als Barbesitzer verdient er sein Geld.

Trotzdem nimmt er sich Zeit für seine Projekte. Täglich gehe er am Tauschhaus vorbei, schaue ob alles in Ordnung sei oder räume etwas auf, sagt er.

Wie schon 2009 und 2013 wird er auch 2017 wieder als parteiloser Kandidat für den Bundestag per Direktmandat antreten. „Mensch macht Politik“ heißt seine selbst gegründete Partei. Ein Prozent erreichte sie bei den vergangenen Wahlen.

Vorbild für seine Söhne

Marco Scheffler engagiert sich für Nachhaltigkeit und soziale Projekte in der Nachbarschaft. Er will seinen beiden Söhnen ein Vorbild sein.

Alle Kandidaten findet ihr in der Übersicht. Ab dem 10. Oktober könnt ihr auf unserer Facebook-Seite abstimmen, wer euer “Held des Viertels 2016” wird.

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