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Kreislerinnen in Aktion. Foto: Julia Schütz - Kleiderkreisel
Kreislerinnen in Aktion. Foto: Julia Schütz - Kleiderkreisel
Social Shopping

„Kleiderkreiseln“ statt Flohmarkt?

Das teilen sicher viele: Der Kleiderschrank ist voll, aber trotzdem findet sich nichts zum Anziehen. Zeit für einen Selbstversuch bei der Onlinebörse Kleiderkreisel.de.

Von Melda Arslan

Die Läden schließen bereits um 20 Uhr, sind zu Ladenzeiten überfüllt, am Wochenende verlaufen die Schlangen an den Kassen ins scheinbar Unendliche und nach vielen Stunden der Suche habe ich dann immer noch nicht gefunden, wonach ich gesucht habe. Und die alten Sachen? Die könnte ich auf dem Flohmarkt an die Frau bringen. Aber immer wenn ich mich fast schon dazu aufgerafft hatte, hat das miese Wetter meine ambitionierten Pläne durchkreuzt. Social Shopping, also eine Kleiderbörse über das Internet. Das könnte schon eher zu mir passen, dachte ich mir.

So bin ich auf Kleiderkreisel.de gestoßen. Die Gründer Susanne Richter, Julia Schütz und Martin Huber wollten etwas dagegen tun, dass Kleidung, die einem nicht mehr gefällt, zu groß oder zu klein geworden ist, einfach entsorgt wird. Das Trio startete 2009 die Plattform Kleiderkreisel in Deutschland.

Social Shopping, das neue Second-Hand 2014

Die Plattform hat nach eigenen Angaben rund 1,5 Millionen Mitglieder und mehr als 8,5 Millionen Artikel. Die Mitglieder tauschen sich in Foren über neue Trends und Fashionhingucker aus. Und die Kleidung findet neue Besitzer. 

Hinter den Kulissen

Ursprünglich kam die Idee von Justas Janauskas aus Vilnius in Litauen. Er wollte dem überflüssigen Konsum etwas entgegensetzen und gründete 2008 die Plattform manodrabuziai.lt. Susanne Richter und Sophia Utikal trafen auf einer Reise durch Osteuropa auf den Gründer Janauskas und waren von der Idee begeistert. Ein halbes Jahr später holten sie das Projekt zusammen mit Martin Huber unter dem Namen „Kleiderkreisel“ nach Deutschland.

Kreiseln durch Eimsbüttel

Hobby-Modebloggerin Anna-Maria aus Eimsbüttel. Foto: Anna-Maria
Hobby-Modebloggerin Anna-Maria aus Eimsbüttel. Foto: Anna-Maria

Auch in Eimsbüttel wird „gekreiselt“: Ich bin auf die Hobby-Modebloggerin Anna-Maria Koy aus Eimsbüttel gestoßen. Vier Kleidungsteile in vier Tagen, so sieht ihre Verkaufsbilanz aus. Sie freut sich, dass es das Portal gibt, da sie selbst auch gerne auf Schnäppchenkurs ist. Anfangs sei Anna-Maria noch skeptisch gewesen, ob die Bezahlung und das Verschicken auch zuverlässig klappt. Wie gut und reibungslos dann alles verlief, das habe sie überrascht. „Es ist eine perfekte Alternative zum Flohmarkt“, sagt Anna-Maria. Der Umgang unter Kreislern sei „modern, jung und unkompliziert“.

Mode ist seit ihrer Jugend Anna-Marias Leidenschaft. Durch die Kleiderkreisel-Community ist sie auf neue Ideen gekommen und konnte selbst auch eigene Anregungen weitergeben. Anfang April will sie mit ihrem eigenen Modeblog online gehen.

„Können wir über den Preis noch reden?“, „Gibst du mir Rabatt, wenn ich dir zwei Teile abkaufe?“, ein Gespräch bei Kleiderkreisel.de könnte so auch auf dem Flohmarkt stattfinden. Ich kann es aber bequem von zu Hause oder unterwegs erledigen und muss keinen Regenguss fürchten. Aber zugegeben: Das Erlebnis, bei schönem Wetter über einen Flohmarkt zu bummeln, mit einem Schnack hier und da, kann das Online-Portal nicht ersetzen. 

Interview mit Julia Schütz

Eimsbütteler Nachrichten: Wie viele Kleidungsstücke haben Sie schon über Kleiderkreisel gekauft und verkauft?

Julia Schütz: Ich habe schon fast hundert Teile gekauft. Leider fehlt mir momentan die Zeit selbst Sachen einzustellen – mein Kleiderschrank würde aber auf jeden Fall genug hergeben.

Eimsbütteler Nachrichten: Gab es schon Vorfälle, indem Kleidungsstücke nicht versendet wurden oder angekommen sind?

Julia Schütz: Mehr als 99 Prozent aller Transaktionen bei Kleiderkreisel enden mit einer positiven Bewertung. Wir nehmen jeden Vorfall sehr ernst und greifen vermittelnd ein. Bei etwa der Hälfte aller Fälle, die uns gemeldet werden, können wir eine gemeinsame Lösung für beide Parteien erreichen. Wenn es zu keiner Einigung kommt, nehmen wir Sanktionen vor, sperren entsprechende Kleiderkreisel-Accounts und raten im Ernstfall den betroffenen Mitgliedern den Fall zur Anzeige zu bringen. Wir arbeiten in solchen Fällen eng mit den Behörden zusammen und lassen Ihnen jegliche Unterstützung zukommen, die uns möglich ist.

Eimsbütteler Nachrichten: Wie soll der Kleiderkreisel in fünf Jahren aussehen?

Julia Schütz: Die Vision von Kleidekreisel ist: Wir wollen Second-Hand zur ersten Wahl machen.

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