
Grüne Straßen für Hamburg: So könnte die Schwenckestraße aussehen
Für das Projekt „Klimastraßen” wurden Entwürfe für Straßen im „Grünen Netz“ erstellt. Welche Vision es für Eimsbüttel gibt.
Von Hanna AnthonisenDas „Grüne Netz Hamburg” umfasst Grünflächen wie Parkanlagen, Kleingärten und Grünzüge, die sich strahlenförmig von der Innenstadt bis an den Stadtrand erstrecken. Diese Erholungsräume werden bislang durch unbegrünte Abschnitte, vor allem Straßen, unterbrochen. Um das zu ändern, initiierte die Abteilung für Landschaftsplanung und Stadtgrün der Hamburger Umweltbehörde das Projekt „Klimastraßen“.
Klimastraßen: Was ist das Ziel?
Verschiedene städtische Akteure haben Entwürfe für diese Klimastraßen entwickelt und sich auf grundlegende Ziele für den Ausbau des „Grünen Netzes“ geeinigt. Dabei stand eine von Dialogen geprägte Arbeitsweise im Vordergrund. Das Projekt habe eine gute Ausgangsbasis für konkrete Planungen geschaffen. Allerdings könne nicht alles genauso umgesetzt werden, so die Beteiligten in ihrem Memorandum.
Mit Klimastraßen sind in diesem Kontext Straßenabschnitte gemeint, die biologische Vielfalt und nachhaltige Lebensräume für Tiere, Pflanzen und Menschen schaffen sollen. Sie sollen zur Mobilitätswende beitragen, das soziale Miteinander stärken und die Gesundheit der Anwohnenden fördern. Der Umbau zu einer Klimastraße soll ressourcenschonend erfolgen.
Was ist bei der Schwenckestraße zu beachten?
Das Konzept für die Schwenckestraße wurde vom Büro „3:0 Landschaftsarchitektur“ erstellt. Die Schwenckestraße eigne sich als Klimastraße, da sie den Unnapark mit der Lenzsiedlung verbindet. Betrachtet wurde ein 660 Meter langer Abschnitt.
Besonders herausfordernd sei die Organisation des ruhenden Verkehrs. Außerdem ist die Straße nicht barrierefrei und verfügt über schmale Gehwege. Ein Fokus liege auf dem Erhalt und der Förderung von Erdgeschossnutzungen. Damit sind auch das Kleingewerbe und die Gastronomie gemeint.
Wie könnte die Schwenckestraße aussehen?
Der Entwurf sieht vor, eine Fläche von 1.460 Quadratmetern zu entsiegeln. Zudem sollen 31 neue Bäume gepflanzt werden. Im Mittelpunkt steht ein dezentrales Regenmanagement durch die sogenannten „Schwammstadtkörper“. Das bedeutet, dass Niederschlagswasser vor Ort gespeichert wird, um bei Hitze für Abkühlung zu sorgen. Die Schwammstadtkörper machen den Bereich widerstandsfähiger gegen Starkregenereignisse und Trockenperioden.
Um die Straße zu einer Klimastraße umzubauen, soll sie einen großzügigen, barrierefreien Fußweg erhalten. Die Flächen neben der Straße und dem Gehweg sollen abwechslungsreich gestaltet werden. Denkbar wären Fahrradparkplätze, Aufenthaltsorte oder Grünflächen. Um die Mobilität vielseitig zu gestalten, sollen Ladezonen, Fahrradparkplätze, Carsharing-Angebote und Lastenräder in der Straße Platz finden.
Ein weiterer Fokus liegt auf dem sozialen Miteinander. Daher sollten Mikrofreiräume in Form von Trinkbrunnen, Stadtmöbeln und Aktivitäten geschaffen werden.
Wie äußert sich das Bezirksamt Eimsbüttel zu dem Projekt?
Das Bezirksamt Eimsbüttel gehört ebenfalls zu den Beteiligten des Projekts. Zu den Plänen äußert es sich wie folgt: „Das Werkstattverfahren zu den Klimastraßen hat für Eimsbüttel viele neue Erkenntnisse und Möglichkeiten aufgezeigt, sodass wir offen gegenüber der Idee sind, eine Klimastraße in Eimsbüttel zu realisieren.“
lokal. unabhängig. unbestechlich.
Eimsbüttel+

Mit Eimsbüttel+ hast du Zugriff auf alle Plus-Inhalte der Eimsbütteler Nachrichten. Zudem erhältst du exklusive Angebote, Deals und Rabatte von unseren Partnern.