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Frieda (links) und Sissy unterstützen eine Demonstration mit dem Ziel, Abtreibungen zu legalisieren. Foto: Alexis Milne
Frieda (links) und Sissy unterstützen eine Demonstration mit dem Ziel, Abtreibungen zu legalisieren. Foto: Alexis Milne
Feminismus

Medizinstudentinnen demonstrieren für Recht auf Abtreibungen

Am Sonntag ist „Safe Abortion Day“. Warum zwei Medizinstudentinnen dafür eine Demonstration mitorganisieren und was sie fordern.

Von Alexis Milne

Am Sonntag, dem 28. September, findet eine Demonstration statt, bei der ein feministisches Bündnis aus Hamburg die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen fordert. Das Bündnis setzt sich aus unterschiedlichen Initiativen und Arbeitsgruppen zusammen.

Abtreibungen sind in Deutschland nach § 218 im Strafgesetzbuch grundsätzlich rechtswidrig und bis zur 12. Schwangerschaftswoche straffrei – nur aus medizinischen Gründen auch darüber hinaus.

Eimsbütteler Aktivistin: „Medizin ist zutiefst politisch“

Das bestehende Gesetz ist nicht gerecht, findet Sissy. Die Eimsbüttelerin studiert Medizin und wirkt über die Initiative Medical Students for Choice (MSfC) an der Demonstration mit. „Medizin ist zutiefst politisch“, sagt sie im Interview mit den Eimsbütteler Nachrichten.

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Dass Schwangerschaftsabbrüche nicht als medizinische Grundversorgung angesehen werden, verstärke das Stigma um die Eingriffe, sagt Sissy. Krankenkassen übernähmen die Kosten in der Regel nicht, weshalb sich einige Personen nicht leisten könnten, ihre Schwangerschaft abzubrechen.

Medizinstudentinnen organisieren Demonstration

Das Bündnis, an dem Sissy mitwirkt, fordere deshalb, dass Abtreibungen nicht nur entkriminalisiert, sondern auch von den Kassen übernommen werden. Zudem solle die verpflichtende Beratung und Wartezeit abgeschafft und das Angebot an Beratungen und Eingriffen erweitert werden. In den letzten 20 Jahren hätte sich die Anzahl der Einrichtungen, die Abtreibungen durchführen halbiert, heißt es vom Hamburger Bündnis.

Sissy verweist auch auf ihre eigene Erfahrung: Sie habe sich bereits aktivistisch mit Schwangerschaftsabbrüchen beschäftigt, als sie selber zur Betroffenen wurde. Den Eingriff musste sie in ihrem Heimatland durchführen lassen.

Wie steht es um Schwangerschaftsabbrüche?

Anders sei es für Frieda. Sie studiert ebenfalls Medizin und ist Mitglied von MSfC und Mitgründerin des Bündnis Abtreibung Entkriminalisieren. Sie wurde über eine Infoveranstaltung auf die Bewegung aufmerksam und beschloss, sie zu unterstützen, erzählt sie im Interview. Frieda sagt, der Großteil der Deutschen würde die aktuelle rechtliche Lage ablehnen.

info

Was sagt Deutschland zu Schwangerschaftsabbrüchen?

2024 hat das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) eine repräsentative Umfrage zum Thema Abtreibung durchgeführt. Ihr zufolge finden es 75,3 Prozent der Befragten falsch, dass Abbrüche bis zur 12. Woche nicht weiter im Strafgesetzbuch geregelt werden sollen. 79,9 Prozent befürworten der Umfrage nach, „dass in Frankreich das Recht der Frau, frei über einen Schwangerschaftsabbruch zu entscheiden, in die Verfassung aufgenommen wurde“.

Die beiden Studentinnen sagen, sie würden auch durch ihr Studium sehen, wie politische Meinungen von Ärzten ihren Umgang mit Patienten beeinflussen würden. Frieda verweist darauf, dass sich Betroffene und Interessierte bei Organisationen wie der Pro Familia Beratungsstelle informieren können.

Laut einer kleinen Anfrage der Linken in der Hamburger Bürgerschaft, wurden in Hamburg im vergangenen Jahr 3.515 Abtreibungen durchgeführt.

Die Demonstration zum „Safe Abortion Day“ findet am Sonntag, dem 28. September, ab 15 Uhr statt. Der Umzug der Demonstration beginnt an der S- und U-Bahn-Station Sternschanze. Dahinter stehen pia – pro familia in action Hamburg, Medical Students for Choice, Demorave, die LAG Feminismus der Linken Hamburg und Wer Hat Der Gibt.


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