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Hamburg Eimsbuettel Michel Abdollahi. Foto: Asja Caspari
Der Journalist Michel Abdollahi warnt vor einem aufstrebenden Rassismus. Foto: Asja Caspari
Meinungsäußerung

Michel Abdollahis offener Brief an die Bundeskanzlerin

Nachdem der in Eidelstedt aufgewachsene Journalist und Poetry Slammer Michel Abdollahi am vergangenen Samstag einen offenen Brief an die Bundeskanzlerin Angela Merkel veröffentlichte, erstellte er eine Petition, die Leser des Briefes unterschreiben und somit ihre Zustimmung kundtun können.

Von Monika Dzialas

Am vergangenen Wochenende veröffentlichte der Journalist und Mitbegründer des Poetry Slam Labels „Kampf der Künste“ Michel Abdollahi auf seiner Facebook-Seite einen offenen Brief an die Bundeskanzlerin Angela Merkel. Darin bekundet er seinen Unmut über die aktuellen rassistischen Übergriffe in Chemnitz und kritisiert die pauschalen Aussagen vonseiten einflussreicher Politiker.

Mit emotionalen Worten und einer klaren Botschaft an Angela Merkel stieß er in den sozialen Netzwerken auf große Resonanz. Über 14.000 Personen teilten seinen Brief und es kam die Bitte auf, den Brief unterschreiben zu dürfen. In diesem Zusammenhang erstellte Abdollahi eine Petition auf Change.org. Bislang haben rund 24.000 Menschen unterzeichnet.

Gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit

Seit zwei Wochen steht die sächsische Stadt Chemnitz im Mittelpunkt politischer und gesellschaftlicher Diskussion. Grund dafür waren die Demonstrationen rechter und fremdenfeindlicher Gruppen als Reaktion auf eine Messerstecherei, bei der ein Mann ums Leben kam. Das Ausmaß des Rassismus bewegte deutschlandweit viele Menschen dazu, sich gegen Rechtsextremismus und für kulturelle Vielfalt einzusetzen.

Keine Ausbildung wegen fehlender Papiere

Ob der potenzielle Auszubildende der "Glaserei Struckmann" in Deutschland bleiben darf, um seine Ausbildung anzutreten, ist noch immer unklar. Grund dafür sind die fehlenden Papiere des 21-Jährigen. Das Ehepaar Struckmann setzt nun alles daran, diese ausfindig zu machen und das Bleiberecht zu erwirken.

Der im Iran geborene und in Eidelstedt aufgewachsene Moderator und Journalist Abdollahi greift in dem offenen Brief an die Bundeskanzlerin die aktuellen Geschehnisse auf und warnt vor einem weiteren Aufstreben rassistischer Gruppierungen und Parteien. Dabei schildert er auch eigene und an ihn herangetragene Erfahrungen mit Migration und Integration, Schikanen und Beleidigungen.

Schlag ins Gesicht

Neben Ängsten und Gefahren, denen Menschen mit Migrationshintergrund durch rassistische Kommentare und rechtsextreme Gewaltakte ausgesetzt sind, kritisiert Abdollahi auch die Stellungnahme vom Bundesinnenminister Horst Seehofer, der die Migration als „Mutter aller Probleme“ bezeichnete:

„Er schlägt den 19,7 Millionen Bürger*innen, deren Eltern mal aus einem anderen Land hierher gekommen sind, ins Gesicht.“

Zudem bringt er auch Kritik an den Diskussionen über den Begriff der „Hetzjagd“ an. Dieser wurde in Bezug auf die rechtsextremen Angriffe auf Menschen mit Migrationshintergrund in Chemnitz verwendet. Der sächsische Ministerpräsidenten Michael Kretschmer dementierte, dass es zu einer Hetzjagd gekommen sei. Anstatt über Wortbedeutungen zu streiten, „sollten wir uns mit den Taten beschäftigen“, so Abdollahi in seinem Brief. Sowohl Seehofer als auch Kretschmer halte er für politisch untragbar und plädiere für mehr Neutralität und eine Orientierung an demokratischen Grundsätzen.

Kippa-Tag: Zeichen gesetzt gegen Antisemitismus

Am Montagabend kamen rund 200 Teilnehmer zusammen, um beim "Kippa-Tag Hamburg" ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Zudem gab es noch Grußworte eines christlichen und eines muslimischen Redner.

Sorge um „zweite Heimat“

Über die Darstellung von Fakten der gegenwärtigen Ereignisse und der Anschläge durch die Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) hinaus äußert Abdollahi seine persönlichen Sorgen um die Zukunft und das Leben in Deutschland. Er habe hier seine zweite Heimat gefunden, die er nicht durch rassistische Übergriffe verlieren wolle. Deutschland solle weiterhin „ein Land der Sicherheit, des Wohlstands und des Friedens“ bleiben, in dem es keinen Platz für Hass und Ausgrenzung gebe.

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