
Müll ist nicht gleich Müll
Die Hamburger Stadtreinigung hat beschlossen, auf dem Gelände der ehemaligen Müllverbrennungsanlage Stellingen neue Anlagen zu errichten. Diese sollen nach Fertigstellung der Bauarbeiten regenerative Energie durch Biogas erzeugen. Doch im Vorfeld muss die alte Anlage zurück gebaut werden.
Von Karoline GebhardtIm vergangenen Jahr wurde nach 42 Jahren der Betrieb der Müllverbrennungsanlage in Stellingen eingestellt. Sie war die älteste Verbrennungsanlage Hamburgs. Biologisch verwertbare Reste des Hausmülls sollen in den drei neuen Anlagen in Biogas umgewandelt werden. Die erste Anlage wird den Hausmüll nachsortieren, eine zweite Anlage soll die Nassreste von Bakterien zu Biogas verarbeiten. Die Dritte wird – in ähnlicher Weise wie die zweite Anlage – Biomüll verwerten.
Bevor der Bau jedoch beginnen kann, muss die alte Müllverbrennungsanlage zurück gebaut werden. Dieses Vorhaben solle ab Mitte bis Ende Oktober dieses Jahres in Angriff genommen werden, teilte ein Sprecher der Stadtreinigung Hamburg mit. Die Inbetriebnahme der neuen Anlagen wird noch etwas Geduld erfordern. Reinhard Fiedler von der Hamburger Stadtreinigung gab an, dass erst um das Jahr 2022 mit der Fertigstellung und Benutzung zu rechnen sein werde.
Ein Schritt Richtung grüne Zukunft
Für Hamburg stellt dieses Vorhaben einen besonders wichtigen Schritt dar. Denn die Stadt könne so ihr Potenzial an erneuerbaren Energien stärker ausschöpfen, erläutert ein Sprecher der Stadtreinigung Hamburg auf unsere Anfrage. Vor allem im Zusammenhang mit dem Kraftwerk Wedel haben regenerative Energien in Hamburg einen besonders hohen Stellenwert.
Aktuellen Medienberichten zufolge soll das Kraftwerk vom Netz genommen werden. Auf Nachfrage dementierte die Pressesprecherin von Vattenfall, Karen Kristina Hillmer, jedoch die Meldung und verweist auf eine Pressemitteilung vom Dezember 2015, dass „das Heizkraftwerk in Wedel vorerst weiter betrieben wird.“
Desweiteren wurde im Februar 2016 mitgeteilt, dass das Heizkraftwerk in Wedel ab Sommer 2016 modernisiert werde. Die Kosten würden sich auf 83,5 Millionen Euro belaufen. Mit dieser Investition will Vattenfall die Wärmeversorgung im Westen Hamburgs sicherstellen, bis eine geeignete Alternative gefunden ist. Im Telefongespräch mit der Pressesprecherin von Vattenfall zeigte sich, dass sich die Stadt Hamburg und Vattenfall um eine Alternative bemühen. Die Arbeiten an den neuen Anlagen in Stellingen sind jedoch bereits ein innovativer Schritt in Richtung grüne Zukunft.
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