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Das "Wurstmannhaus": Der Rückbau läuft bereits, der Abriss steht bevor. Foto: Julia Haas
Neubau

Osterstraße 162: „Wurstmannhaus“ wird abgerissen – Stadthäuser geplant

Das „Wurstmannhaus“ in der Osterstraße 162 wird abgerissen. Seit Mitte 2018 stand das “Schimmelhaus” leer und wurde, zugekleistert mit Werbung und Graffitis, immer mehr zum Schandfleck. Jetzt sollen 13 neue Wohneinheiten entstehen.

Von Anne Reis

Nach zwei Jahren Leer- und Stillstand wird das „Wurstmannhaus“ in Kürze Geschichte sein. Gegenüber den Eimsbütteler Nachrichten äußerte sich Immobilienentwickler Arne Olofsson zu den Plänen. Sein Unternehmen, die ABR German Real Estate AG, verwaltet das Grundstück seit vielen Jahren für den Eigentümer, eine private Gesellschaft.

Im Innenhof entstehen Town Houses

Laut Olofsson ist der Antrag für die neue Bebauung seit August 2020 genehmigt. Auf dem Grundstück werden eine Ladenfläche im Erdgeschoss sowie 13 Wohneinheiten entstehen. Ihre Verteilung ist überraschend, denn im Innenhof, der vom Hellkamp aus zugänglich ist, sollen vier kleine “Town Houses” (Stadthäuser) mit etwa 100 Quadratmeter Wohnfläche gebaut werden.

Im fünfstöckigen Vorderhaus sind acht 60-Quadratmeter-Wohnungen und eine Dachgeschoss-Wohnung mit ca. 100 Quadratmetern geplant. “Wir hätten gerne viel mehr Wohnungen gebaut”, so Olofsson, “aber ein höheres Gebäude wurde uns vom Bezirksamt nicht genehmigt.“ Die Ablehnung mehrerer Bauanträge sei auch der Grund für den langen Stillstand.

Fertigstellung Anfang 2023

Wer sich jetzt Hoffnungen auf eine neue Bleibe in der gefragten Osterstraße macht, wird Geduld brauchen. „Da noch eine ganze Reihe von Gutachten erstellt und geprüft werden müssen, ist der Baubeginn nicht vor Sommer 2021 zu erwarten“, so Olofsson.

Die Bauzeit werde etwa 18 Monate betragen. Ob die Wohnungen und Häuser vermietet oder verkauft werden, habe der Eigentümer noch nicht entschieden. Eine Entscheidung vor Baubeginn sei jedoch wahrscheinlich.

Schimmel und Demonstration

Das „Wurstmannhaus“ wird erstmals im November 2016 zum Thema. Mieter wenden sich wegen Schimmelbefalls an die Presse. Sie vermuten, der Eigentümer lasse das Haus absichtlich so lange verkommen, bis er es abreißen kann. Tatsächlich ist der Zustand des Gebäudes so schlecht, dass das Bezirksamt im Herbst 2017 die Abrissgenehmigung erteilt. Die letzten beiden Mieter sind im Sommer 2018 ausgezogen. Im Januar 2019 forderte das Bezirksamt den Eigentümer auf, die leerstehenden Wohnungen zwischenzuvermieten. Das geschah jedoch nie. Laut Arne Olofsson erwies das Elektrik-Gutachten eines Sachverständigen, dass das Haus nicht bewohnbar war. Im Februar 2019 demonstrierten Abgeordnete und Anhänger der Eimsbütteler Linken mit dem Slogan „Häuser sanieren statt abreißen“ für den Erhalt des Hauses.

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