
Osterstraße: Linke-„Putzkolonne“ säubert das Abrisshaus
Abgeordnete der Linken Eimsbüttel haben am Wochenende gegen den geplanten Abriss des Hauses Osterstraße 162 demonstriert. Stattdessen fordern sie die Sanierung des Gebäudes.
Von Alicia WischhusenMit Mundschutz und in Reinigungsanzügen hatten sich am Samstag, den 16. Februar, rund 20 Abgeordnete und Anhänger der Partei Die Linke am „Eimsbütteler Schimmelhaus“ versammelt. Symbolisch putzen sie das Gebäude Osterstraße 162, dessen Abriss im September 2018 genehmigt wurde. Auf einem Banner steht ihre Forderung: „Häuser sanieren statt abreißen“.
Grundstückspreis hat sich verdoppelt
„Am Schicksal dieses Hauses erkennt man die wahren Gründe für die Zerstörung von preiswertem Wohnraum“, sagte Peter Gutzeit, Sprecher der Linksfraktion Eimsbüttel. Der Grundstückspreis des Gebäudes hat sich zwischen den Jahren 2010 und 2017 mehr als verdoppelt. „Steigen die Preise pro Quadratmeter weiter so, werden sie in diesem Jahr die 5.000-Euro-Marke knacken“, so Gutzeit.
Leidtragende seien die Wohnungssuchenden, die die gestiegenen Mieten nicht bezahlen können und so aus Eimsbüttel vertrieben werden, sagte er. Aus diesem Grund habe man am Samstag für die Sanierung des Hauses demonstriert, statt es wie geplant abreißen zu lassen.
Abrissdatum ungewiss
Wann das Gebäude abgerissen wird, ist bisher noch ungewiss, da der Termin erst eine Woche vorher beim Bezirksamt angezeigt werden muss. “Wir haben den jetzigen Eigentümer angehalten, die leer stehenden Wohnungen bis zu einem möglichen Abriss zu vermieten. Rechtsgrundlage dafür ist das Hamburger Wohnraumschutzgesetz”, sagte Kay Becker, Pressesprecher des Bezirksamts Eimsbüttel, im Januar. Bislang ist jedoch noch nichts passiert. Auch andere Häuser in Eimsbüttel stehen seit Monaten leer – so auch in der Mehtfesselstraße 80 und Unnastraße 17.