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Straßenschild Eimsbütteler Marktplatz
Heute Verkehrsknotenpunkt - früher belebter Marktplatz. Foto: Alana Tongers
Magazin #18

Eimsbütteler Marktplatz: Fortbewegung im Wandel

Wo Eimsbüttel früher über Ochsen und Hühnern feilschte, rauscht heute der Verkehr. Doch schon bevor das Auto die Stadt eroberte, spielte der Platz eine wichtige Rolle bei der Beförderung der Bewohner.

Von Vanessa Leitschuh

Kaum ein Ort in Eimsbüttel spiegelt den Wandel der Fortbewegung besser wider als der Eimsbütteler Marktplatz.

Bevor Eimsbüttel 1894 zu einem Stadtteil von Hamburg erklärt wurde, galt das Dorf als einer der „vorzüglichsten Versammlungsörter der eleganten Welt” – wegen seiner romantischen Lage. So beschrieb man 1843 Eimsbüttel im Lexikon deutscher Ortschaften.

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Damals gab es wöchentliche Markttage und an zwei Tagen im Juli einen Kram- und Viehmarkt auf dem Eimsbütteler Marktplatz. Die Hamburger kamen sogar aus der Stadt angereist, um die Märkte in Eimsbüttel zu besuchen. Die private „Stage-Coach”, eine vierrädrige englische Landkutsche, fuhr ab Juni 1835 an Markttagen von Hamburg ins Umland.

Damit war die Stage-Coach ein Vorläufer der Pferdeomnibusse, die später mehrmals täglich zwischen Hamburg und Altona verkehrten. Mit ihnen begann 1839 der öffentliche Nahverkehr in Hamburg. Kurz Zeit später, ab Juli 1840, hielten die Pferdeomnibusse auch in Eimsbüttel und Hoheluft.

Von der Pferdebahn zur Trümmerbahn

1866 nahm die erste Pferdebahn den öffentlichen Verkehr auf. Während die Omnibusse mit Holzspeichenrädern über die Straßen rollten, konnte die Pferdebahn, die mit Stahlrädern auf Schienen fuhr, ihre Geschwindigkeit verdoppeln.

In Eimsbüttel verkehrte die erste Pferdebahn am 4. September 1868 zwischen Rathausmarkt und Eimsbütteler Marktplatz. Auf dem Betriebshof hier am Eimsbütteler Marktplatz gab es Stallungen für fast 60 Pferde.

Kurz vor der Jahrhundertwende wurde die Straße schließlich gepflastert. Die „Elektrische” eroberte Eimsbüttel und verdrängte bis 1922 die Pferdebahn. In dieser Zeit wandelte sich der Eimsbütteler Marktplatz zu einem beliebten Aufenthaltsort der Anwohner: Der Gartenarchitekt Otto Linne gestaltete die Freifläche und es entstand ein viel genutzter Skatgarten.

Die Enttrümmerungsanlage auf dem Eimsbütteler Marktplatz im Jahr 1949.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt der Platz eine andere Funktion: Er wurde zur Hauptsammelstelle für Häuserschutt. Eine Trümmerbahn brachte den Schutt waggonweise zu dem früheren Marktplatz – und von dort weiter nach Eidelstedt.

In einem Schreiben aus dem Jahr 1952 spricht das Bezirksamt von 25 Millionen Steinen und 4.000 Tonnen Schrott und Eisenteilen, die sortiert und geborgen und für den Straßen- und Häuserbau verwendet wurden.

Marktplätze – Zentren des Lebens

Auch das Fundament des Volksparkstadions in Altona entstand aus dem Trümmerschutt Eimsbüttels: „Wenn 1953 beim Deutschen Turnfest Zehntausende den Wettkämpfen und Spielen zusehen, dann dürfte ihnen kaum zu Bewusstsein kommen, dass sie auf den Trümmern von Eimsbüttel stehen”, schrieb das Bezirksamt.

1951 war es geschafft: Eimsbüttel meldete sich als erster Hamburger Bezirk „trümmerfrei”. Zwei Jahre später galt ganz Hamburg als von Trümmern befreit.

In den folgenden Jahren entstanden am Eimsbütteler Marktplatz quadratische Gebäude; „Punkthäuser” nannte man die neuen Bauten. Sie sollten „das zukünftige Gesicht der großzügigen Aufbauplanung erahnen lassen, die den Bewohnern Licht und Luft zukommen lässt”. Die Straße dagegen gehörte dem Auto, dem Symbol des Fortschritts. Die einst kleinen Straßen Fruchtallee, Doormannsweg und Kieler Straße verwandelten sich um 1960 in große Ausfallstraßen für den Fernverkehr. Die Straßenbahn trat 1978 ihre letzte Fahrt in Hamburg an.

Marktplätze waren Zentren des Lebens. Hier kamen die Menschen zusammen, trieben Handel, befeuerten die Wirtschaft. Auch wenn von der ursprünglichen Funktion des Eimsbütteler Marktplatzes nicht mehr viel zu sehen ist, herrscht heute noch reges Treiben – bedenkt man die rund 75.000 Fahrzeuge, die hier täglich durchrauschen.

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