
„Superfreunde“: Craft Beer für die Nachbarschaft
Im Dezember haben die „Superfreunde“ einen Laden in der Lappenbergsallee eröffnet. Von dort aus wollen sie Eimsbüttel mit Bieren aus aller Welt versorgen.
Von Alana TongersKurz vor dem zweiten „harten“ Lockdown, bevor in ganz Deutschland wieder tausende Läden vorübergehend schließen mussten, hat in der Lappenbergsallee ein neuer aufgemacht. Mitten in der Pandemie haben die Superfreunde Anfang Dezember ihren zweiten Bier-Store in Hamburg eröffnet.
Von der Wanderbrauerei zur Marke
Auf die Ladenfläche ist Geschäftsführer Stefan Schröer zufällig beim Spaziergang durch Eimsbüttel gestoßen. „Eine doofe Zeit für eine Eröffnung“, denkt der 34-Jährige, als er die Räume des ehemaligen Schlüsseldiensts sieht. Und gleich darauf: „Vielleicht auch eine Chance.“ Denn die Lage mitten in der Nachbarschaft ist das, was er und sein Team nach Eröffnung des ersten Ladens in der Bernstorffstraße in St. Pauli gesucht hatten.
Die Superfreunde gibt es seit fünf Jahren. Der Name ist Programm, denn gegründet wurde die Biermarke von vier Freunden – allesamt Quereinsteiger in der Brauereiindustrie. Sie seien so etwas wie eine Wanderbrauerei, erklärt Schröer. Zu Beginn seien sie zusammen mit einem Bus durch ganz Deutschland gefahren, gingen Klinken putzen und probierten Biere in fast allen Bundesländern.
„Manchmal muss Bier auch nichts können“
Mittlerweile sind daraus acht eigene Biersorten entstanden, vom IPA bis zum klassischen Pils. Wichtigstes Kriterium: „Die Biere müssen trinkbar sein“, meint Schröer. „Und zwar nicht nur aus dem Glas, sondern auch aus der Flasche oder Dose.“ Die Craft Beers der Superfreunde seien einsteigerfreundlich, auch für die geeignet, die sich noch nicht mit Bier abseits der Supermarktregale auseinandergesetzt haben.
Für Craft-Beer-Anfänger sei der erste Schluck oft eine kleine Offenbarung: „Viele sind erstaunt, dass Bier so schmecken kann“, sagt Schröer, der auch Tastings durchführt. „Aber manchmal muss Bier auch nichts können“, lacht er. Trotz angetrunkener Expertise schmeckt ihm das Bier vom Kiosk immer noch.
Rabattkarten für die Nachbarschaft
Klassisches Kioskbier gibt es bei den Superfreunden in der Lappenbergsallee zwar nicht. Dafür verkaufen sie neben der eigenen Marke auch Bier von befreundeten Brauereien aus aller Welt, die dürfen auch etwas ausgefallener schmecken. Zusätzlich verkaufen sie ihr eigenes Merchandise wie T-Shirts, Gläser oder Socken.

In Eimsbüttel sei das Konzept bisher gut angekommen und das obwohl der Laden nur für wenige Tage öffnen konnte. „Es ist hier sehr nachbarschaftlich und familiär“, erzählt Schröer. Für den warmen Empfang wollen sich die Superfreunde mit einer „Nachbarschaftskarte“ bedanken: Wer in direkter Nähe zum Laden wohnt, bekommt damit fünf Prozent auf seinen Einkauf.
Superfreunde, Lappenbergsallee 35