
Skurrile Blaulichtgeschichten aus der Nachbarschaft: Die tote Zeugin
Wenn Diebe ihre Kinder auf den Schultern tragen, Räuber sich auf Biomärkte fokussieren oder ein Streit um Frischkäse eskaliert, schreit das nach Eimsbüttel. Skurrile Blaulichtgeschichten aus der Nachbarschaft.
Von Vanessa LeitschuhWenn die Toten doch nur sprechen könnten – das hat sich wohl schon mancher Kriminalbeamte gewünscht. In diesem Fall, der sich 1894 in der Eimsbütteler Chaussee ereignete, war es tatsächlich die Tote selbst, die ihren Mörder beim Namen nannte.
„Wenn ich jetzt sterbe“
Es war Ende Oktober, den Nachbarn im Haus Nummer 17 war aufgefallen, dass sie lange nichts von der alten Frau nebenan gehört hatten. Dann fiel ihnen ein übler Geruch aus der Wohnung auf, berichtete das Hamburger Echo. Die Nachbarn riefen die Polizei. Als die Beamten eintrafen, fanden sie die Vermisste tot in ihrer Wohnung.
Nach drei Tagen fassten die Polizisten den Täter, so schnell hatten sie selten einen Fall gelöst. Den entscheidenden Hinweis hatte die Tote selbst gegeben – und das schon vor Wochen. Damals hatte die Frau bei ihren Nachbarn geklingelt, um nach einem Mittel zur Wunddesinfektion zu fragen. An ihrem Kopf blutete eine offene Wunde. Zu ihren Nachbarn sagte sie: Wenn ich jetzt sterbe, ist mein Bruder schuld. Die beiden hätten sich wegen Geld gestritten.
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