Werder schlägt HSV im Mini-Derby
Testspielniederlage für die U21 des HSV. Am Samstag verlor der Bundesliga-Nachwuchs gegen die U23 von Werder Bremen mit 4:7. Coach Dirk Kunert war dennoch zufrieden.
Von Niklas HeidenDie Begegnung im Schatten des Volksparkstadions begann relativ gut für die Hamburger. Die Gäste von der Weser bekamen in den ersten Minuten wenig Zugriff auf die Partie, das nutzten die Rothosen zur Führung, die allerdings nur drei Zeigerumdrehungen anhielt: Knoell brachte das Team von Trainer Kunert in Front (17.), dann war es Johannes Eggestein, der das Leder über HSV-Schlussmann Morten Behrens hinweg in die Maschen hob. Die Bremer spielten von da an den besseren Fußball, markierten nach etwas mehr als einer halben Stunde die Führung. Rafael Kazior, der in der Jugend auch für den HSV kickte, platzierte das Leder im Tor. Doch noch vor dem Pausentee gelang dem Rothosen-Nachwuchs der Ausgleich: Wieder war es Knoell, der nach einer Hereingabe von Ashton Götz für die Hamburger traf.
Und auch nach dem Seitenwechsel blieb das Derby tor- und chancenreich – auf beiden Seiten. Zuerst waren es allerdings die Gäste, die in Person von Leon Jensen einen schönen Freistoß abfeuerten, HSV-Keeper Behrens allerdings nicht überwinden konnten. Besser machte es kurz darauf sein Teamkollege Abdullah Dogan, der aus kurzer Distanz seine Mannschaft erneut in Führung brachte. Doch die Kunert-Truppe steckte nicht auf, suchte seine Möglichkeit und schaffe erneut den Ausgleich.
Gilian Jurcher zog von der Sechzehnerkante ab und nagelte das Spielgerät trocken ins rechte untere Eck. Dass der Nachwuchs des Bundesliga-Dinos in der Abwehr allerdings noch etwas machen muss, zeigte sich nur zwei Minuten später. Leon Jensen brachte die Kohfeldt-Equipe erneut in Front, sein Kollege Niklas Schmidt vergab kurz darauf die endgültige Entscheidung, als er an HSV-Keeper Behrens scheiterte. Fünf Minuten vor Abpfiff gelang den Rothosen erneut der Ausgleich – Tatsuya Ito traf aus ähnlicher Position wie Jurcher zum 4:4. Die letzten drei Minuten waren für die Hamburger dann allerdings zum Vergessen: Ein Doppelpack von Niklas Schmidt und der Treffer von Enis Bytyqi entschieden die Partie zu Gunsten des SVW.
„Es war ein sehr wildes Spiel, mit zwei ordentlichen Mannschaften“, befand HSV-Coach Dirk Kunert anschließend. „Mir hat vor allen Dingen die erste Halbzeit sehr gut gefallen, wo unsere Jungs echt bissig waren“, fügte der 49-Jährige Berliner an, dem die letzten Minuten ein Dorn im Auge waren: „Nach dem 4:4 darf das natürlich nicht passieren, auch nicht in einem Testspiel. Das war Kinderfußball“, fand Kunert deutliche Worte. Dennoch: „Daran können wir uns orientieren. Ich bin nicht unzufrieden“, so der 49-Jährige HSV-Trainer abschließend.