„Wie ein Boxer am Boden“: Brandstiftung im „Hankook Sportcenter“
Im „Hankook Sportcenter“ hat es am 1. Januar gebrannt. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung. Besitzer Olaf Jessen rechnet mit einem hohen finanziellen Schaden.
Von Alana TongersDas neue Jahr startet für Olaf Jessen mit einem „Chaosabend“: Vermutlich legten Brandstifter am 1. Januar ein Feuer in seinem Hankook Sportcenter in Stellingen.
Gegen 17:30 Uhr erreichte die Feuerwehr ein Notruf: Die Fassade eines Fitnesscenters nahe der S-Bahnstation Langenfelde brannte. Kurz darauf rückt sie mit vier Löschfahrzeugen und einem Rettungswagen an. Das Feuer kann gelöscht, ein Schaden aber nicht verhindert werden. Eine Fensterscheibe der Fassade explodierte aufgrund der starken Hitze. Bei dem Einsatz rutschte eine Polizistin aus und verletzte sich an den Glasscherben.
Polizei geht von Brandstiftung aus
Auch zwei Tage nach dem Brand hängt ein starker Rauchgeruch im Sportcenter. Ruß liegt auf fast allen Oberflächen. „Gerade können wir wenig machen, weil die Ermittlungen noch laufen“, erklärt Jessen. Das Landeskriminalamt ermittelt aktuell wegen Brandstiftung. Eine Anwohnerin will gesehen haben, wie Unbekannte die Kunststoffbänke vor dem Center anzündeten, teilte ein Pressesprecher der Polizei mit.
Die Explosion der Fensterscheibe war so stark, dass die Glassplitter im ganzen Sportcenter verteilt sind. Auch in den frisch renovierten Trainingsräumen, in denen barfuß trainiert wird. „Die Böden werden wir mit einem speziellen Sauger reinigen müssen“, so Jessen.
Schaden von mindestens 50.000 Euro
Noch sei es schwierig, die Schäden einzuschätzen. Auf jeden Fall müsse die beschädigte Fassade aufwändig erneuert werden. Auch Teile des Dachs wird Olaf Jessen ersetzen müssen.
Dazu kommen die Umsatzeinbußen, mit denen der Besitzer rechnen muss. „Januar und Februar sind mit den Probetrainings unsere umsatzstärksten Monate.“ Er könne sich nicht vorstellen, dass potenzielle Kunden drei Wochen auf ihr Training warten wollen.
Inwiefern die Ausstattung und das Equipment des Sportcenters betroffen sind, weiß Jessen noch nicht. Der finanzielle Schaden sei hoch. „Ich kann das nur schätzen, aber ich gehe im Moment von 50.000 Euro aufwärts aus.“ Trotz allem habe er Glück im Unglück gehabt: „Wäre die Feuerwehr fünf Minuten später hier gewesen, dann wären die Flammen wohl auf das Gebäude übergegangen“, so Jessen.
„Hankook Sportcenter“ bleibt bis 19. Januar geschlossen
Seit dem Brand erfährt das Sportcenter von allen Seiten Unterstützung. „Unsere Facebook-Seite platzt gerade vor positiven Kommentaren“, erzählt Jessen stolz. „Leute rufen an und sagen: ‚Olaf, ich komme vorbei und helfe aufräumen!'“ Auch Lokalpolitiker wie Niels Annen von der SPD haben bereits ihre Hilfe angeboten.
Das Hankook Sportcenter bleibt vorerst bis zum 19. Januar geschlossen. Noch ist unklar, wie es danach weitergeht. Im Moment informiert Jessen seine Mitarbeiter, Trainer und Partner über die aktuelle Lage. „Ich fühle mich gerade wie ein Boxer am Boden“, erklärt Jessen. „Aber man kennt uns – wir stehen immer wieder auf.“