Schietwetter in Hamborg – wat kann ik maken?
Wiltrud Rosenkranz lebte mehr als 50 Jahre im Stadtteil. Was in Eimsbüttel los war, beobachtete sie gerne mit einem Augenzwinkern. Für die Eimsbütteler Nachrichten notierte sie ihre Beobachtungen und Anekdoten auf Plattdeutsch.
Von Eimsbütteler NachrichtenJa und? Dat Gejammere nützt di ok nix. Den Winter, de jo noch komen schall, enfach öberlisten. Schufloden obrümen, dat Schapp mit dat gode Geschirr mol utwischen. De Döörn könt ok mol afsept warn. Un denn öberall fien-fröhliche Dischdeken ob – Tulpenstruß bobenob. So, wenn denn enes goden Dags de Sünn schient, hest dien Freujohrsputz all fardig un kannst getrost no buten gohn.
Un wenn denn wedder regnen deiht, dat „Mensch ärgere dich nicht“, Schach oder Monopoli mol wedder rutholen un speelen. Ik dreih mien Puckel ton Finster hen un les een godes Book.
Und für alle, die sich mit dem Plattdeutschen nicht so leicht tun:
Ja und? Das Gejammer nützt doch auch nichts. Den Winter, der euch noch beschert werden soll, einfach überlisten. Schubladen aufräumen, mal den Schrank mit dem guten Geschirr auswischen. Die Türen können auch mal abgeseift werden. Und dann überall schöne und fröhliche Tischdecken hinlegen – und einen Tulpenstrauß oben drauf. Wenn dann eines guten Tages die Sonne scheint, hast du deinen Frühjahrsputz schon fertig und kannst getrost nach draußen gehen.
Und wenn es dann wieder regnet, mal wieder „Mensch ärgere dich nicht“, Schach oder Monopoli rausholen und spielen. Ich drehe meinen Rücken zum Fenster hin und lese ein gutes Buch.
Plattdeutsch in Eimsbüttel
Nur wenige Menschen sprechen heutzutage noch Plattdeutsch. Einige können Platt verstehen, aber Muttersprachler gibt es kaum noch. Um dem entgegenzuwirken, gibt es die Kolumne „Eimbüddel op Platt“.
In Eimsbüttel finden sich aber auch einige Angebote, die dem Plattdeutschen frönen. So bieten beispielsweise die Hamburg Gänger plattdeutsche Führungen durch Hamburg an. Auch der Tierpark Hagenbeck hat zum Plattdüütschdag im April wieder eine Führung durch den Tierpark im Programm.
Wer mehr zur Historie des Plattdeutschen lernen möchte, wird in der Abteilung für Niederdeutsche Sprache und Literatur der Universität Hamburg fündig.
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