
Elefantenbaby „Püppi“ hatte Kieferbruch [Update]
Am vergangenen Wochenende fanden Pfleger des Tierparks Hagenbeck das Elefantenbaby Püppi leblos auf. Bereits seit der Geburt gab es Schwierigkeiten mit Mutter und Kind. Nach einer Obduktion ist der Totesgrund nun bekannt.
Von Olivera ŽivkovićAm Dienstagmittag teilte der Tierpark Hagenbeck traurig mit, dass das Elefantenbaby Püppi verstorben ist. Ihre Pfleger fanden die junge Elefantendame am Wochenende leblos auf. Die Elefantenmutter Salvana wollte das Baby nicht annehmen.
Das Elefantenbaby wurde am 3. September dieses Jahres geboren. Bereits kurz nach der Geburt zeigten sich erste Schwierigkeiten in der Mutter-Kind-Bindung. Das Elefantenhaus wurde zeitweise geschlossen, damit die Tiere sich in aller Ruhe aneinander gewöhnen können.
Die Pfleger waren rund um die Uhr im Einsatz um darauf zu achten, dass Salvana die Kleine trinken ließ – leider ohne Erfolg. Woran das Elefantenkalb gestorben ist, ist bisher noch nicht bekannt. Zur Klärung der genauen Todesursache findet eine Obduktion statt.
Elefantenbaby Püppi: Name für den guten Zweck
Der Name der jugen Elefantendame wurde im Rahmen einer Aktion des Eppendorfer Universitätsklinikums versteigert. Dr. Rainer Süßenguth vom UKE erzählt, dass der Ersteigerer ein Mann aus Hong Kong sei. Dieser möchte durch die Benennung eines asiatischen Elefanten, symbolisch eine Brücke zwischen Europa und Asien bilden. Da sich der Namensgeber noch nicht entschieden hatte, hieß das Elefantenbaby – wie jedes frisch geborene Weibchen im Tierpark – einfach “Püppi”.
Update 15. September:
Wie der Tierpark Hagenbeck heute mitteilte, haben die bisherigen Untersuchungen ergeben, dass das Elefantenbaby eine Fraktur im Kiefer hatte. Diese ist bereits in den ersten Lebenstagen entstanden. Der Grund für den Bruch könnte ein unglücklicher Sturz bei der Geburt gewesen sein oder ein Tritt von Mutter Salvana. Elefantenkühe haben in den Stunden nach der Geburt noch große Schmerzen. In dieser Situation kommt es gelegentlich zu Tritten oder Stößen.
Weder Tierärzte noch Tierpfleger konnten vorher Anzeichen von Schmerzen bei dem neugeborenen Elefantenmädchen erkennen. Die Tierpfleger stellten zwar sicher, dass das Jungtier regelmäßig trank, als Folge des Bruchs konnte die Kleine aber vermutlich nicht ausreichend Milch zu sich nehmen. Eine Situation, die selbst für die Experten im Tierpark nicht einschätzbar war, da die Menge der Milch, die ein Kalb aufnimmt, nicht kontrolliert werden kann.
Bei der Obduktion wurden eine Entzündung im Darm sowie Veränderungen an weiteren Organen gefunden. Welche Erreger im Einzelnen beteiligt waren, sollen die noch ausstehenden Laboruntersuchungen zeigen. „Dieser Fall ist einzigartig in den vielen Jahrzehnten der Elefantenzucht bei Hagenbeck. Bei diesem Befund ist es erstaunlich, wie fit die Kleine bis zum Ende gewirkt hat“, sagt Tierärztin Dr. Adriane Prahl.