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Die Polizei durchsuchte die Praxis des 56-jährigen Arztes in der Grindelallee.
Die Polizei durchsuchte die Praxis des 56-jährigen Arztes in der Grindelallee. Foto: Marianne Bruhns
Querdenker

Falsche Masken-Befreiung? – Razzia bei Arzt in Eimsbüttel

Ein Eimsbütteler Arzt soll Patienten ohne Untersuchung von der Maskenpflicht befreit haben – gestern durchsuchte die Polizei seine Praxis. Er gehört zu den Corona-kritischen „Ärzte für Aufklärung“.

Von Alana Tongers

Die Polizei durchsuchte gestern die Praxen und Privatwohnungen zweier Hamburger Ärzte – einer davon mit Sitz in der Grindelallee. Der Vorwurf: „Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse“. Sie sollen ihre Patienten ohne Untersuchung mit einem Attest von der geltenden Maskenpflicht befreit haben.

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Durchsuchungsbefehle gegen beide Ärzte

Wie Polizeipressesprecher Florian Abbenseth mitteilte, starteten die Durchsuchungen gestern morgen um acht Uhr in den Privatwohnungen der 56- und 76-jährigen Ärzte. Bis 12 Uhr wurden auch die Praxisräume der Mediziner in der Grindelallee und am Südring durchsucht. Dabei wurden unter anderem Patientendaten sichergestellt.

Der 56-jährige Eimsbütteler Arzt wird derzeit in zwei Fälle verdächtigt, falsche Atteste ausgestellt zu haben, bei dem 76-Jährigen handelt es sich um elf Fälle. Im Laufe der Ermittlungen werde geprüft, ob sich die Ärzte darüber hinaus strafbar gemacht haben, so Abbenseth. Wie die Mopo berichtete, soll der 56-Jährige unter Maskengegnern dafür bekannt sein, seine Patienten besonders leicht mit einem Attest von der Pflicht zu befreien.

Mediziner gehören zu Corona-kritischen „Ärtzte für Aufklärung“

Vor beiden Praxen versammelten sich am Dienstagmittag spontan Demonstrierende, um ihre Solidarität mit den Ärzten zu bekunden. In der Grindelallee seien zunächst zehn-, in der Spitze dann 40 Personen vor Ort gewesen, bestätigte Abbenseth. Auch die Polizei war zusätzlich mit einem dutzend Beamten im Einsatz. Gegen halb zwei hätte sich die Versammlung aufgelöst.

Zuvor hatte ein selbstbezeichneter „Querdenker-Anwalt“ auf Telegram dazu aufgerufen, die Ärzte vor Ort zu unterstützen. Beide Männer sind bekannte Kritiker der Corona-Maßnahmen und gehören zu den führenden Mitgliedern der „Ärzte für Aufklärung“ – eine Gruppe von Medizinern, die in der Vergangenheit auf Flyern vor einer „Fake-Pandemie“ und drohendem „Impfzwang“ warnte.

Eimsbütteler Arzt verbreitet Verschwörungstheorien

Der Eimsbütteler Arzt äußerte sich noch gestern auf seinem Youtube-Kanal zu den Ereignissen. Er habe sich nichts vorzuwerfen und „keinerlei kriminelle Handlung begangen“. In dem Video bedankt der Arzt sich bei den Demonstrierenden, die sich vor seiner Praxis solidarisch gezeigt haben und bittet um finanzielle Unterstützung. Die Durchsuchung bezeichnet er als politisch motiviert. Bislang hat der Clip fast 9.000 Aufrufe.

Auf Youtube, Telegram und seinem Blog postet der 56-Jährige seit Anfang letzten Jahres Videos und Texte, welche nicht nur die Corona-Maßnahmen kritisieren, sondern auch die Gefährlichkeit des Virus leugnen. So sei die Pandemie eine international geplante Inszenierung, weshalb der Arzt auch immer wieder von der „Plandemie“ spricht. Masken bezeichnet er als schädlich und „Hauptinstrument der Unterdrückung“.

Seine Theorien verarbeitete der Arzt Ende letzten Jahres in dem fiktiven Thriller „Corona Countdown – Zur Auferstehung aus der Diktatur“. In seiner Eimsbütteler Praxis spezialisiert er sich auf alternative Heilpraktiken wie Hypnose, Klopftherapie und Selbstheilung. Seine Videos erreichen bis zu 150.000 Aufrufe, auf Youtube folgen ihm rund 20.000 Abonnenten.

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