Für Tempo 30 im Eppendorfer Weg
Am Samstag fand vor dem Lokal Vesper an der Ecke Osterstraße/Eppendorfer Weg eine Kundgebung der Initiative „30-Zone-Bundesstraße“ statt. In Sichtweite des Osterstraßenfests versammelten sich etwa 30 Unterstützer, um gemeinsam für eine Verkehrsberuhigung im Eppendorfer Weg zu demonstrieren. Die Initiative war bereits in der Bundesstraße erfolgreich.
Von Agathe Bogacz„Im Eppendorfer Weg passieren täglich einfach zu viele Beinaheunfälle“, sagt Viola Roggatz. Die Mitinitiatorin ist mit ihren Kindern vor Ort. Sie halten Pappschilder in die Luft. „Eppendorfer Weg 30 km/h“ steht darauf geschrieben; ein Herz umrahmt diese Forderung fast schon liebevoll. Doch ihr Anliegen ist ernst. „Wir setzen uns für eine menschengerechte Stadtplanung ein, bei der sich das Auto dem Menschen unterordnet. Dass in dieser Straße bislang kein schwerer Unfall passiert ist, ist gut. Mit unserer Forderung nach einer Tempo-30-Zone im Eppendorfer Weg möchten wir sicherstellen, dass dies auch in Zukunft so bleibt“, so Roggatz weiter. Die Initiative möchte die Erfahrungen aus dem Prozess rund um die Verkehrsberuhigung in der Bundesstraße für den Eppendorfer Weg einsetzen.
Pläne der Initiative
Matthias Steffen – ebenfalls seit der Bundesstraße mit im Team – erklärt, wie es weitergehen soll: „Zu allererst müssen wir uns neu organisieren, unsere Forderungen formulieren und die verantwortlichen Stellen, vor allem die Innenbehörde, von der Umsetzung überzeugen.“ Die Kundgebung ist der Auftakt. Als nächster Schritt steht die Gründung eines Vereins an. Auch, um Fördergelder akquirieren zu können. Damit soll eine Fachveranstaltung zum Thema Verkehr mit Experten finanziert werden. Wichtig sei aber vor allem die Einbindung der Menschen, die hier leben und sich in dieser Straße bewegen. „Wir sind bereits mit vielen Anwohnern in Kontakt und erhalten auf unsere Initiative gute Resonanz. Doch die Leute müssen auch zu unseren Veranstaltungen kommen und mitmachen“, stellt Roggatz fest. Zum Abschluss der Kundgebung wird der Kreuzungsbereich durch die Polizei kurz gesperrt und die Teilnehmer dürfen für einen kleinen Augenblick spüren, wie es sich anfühlt, wenn sich das Auto dem Menschen unterordnet.
Chancen für Tempo 30 im Eppendorfer Weg
Die politischen Rahmenbedingungen stehen momentan nicht schlecht. Nicht nur der Koalitionsvertrag sieht vor, dass die Einführung von Tempo-30-Zonen auf wichtigen Bezirksstraßen geprüft werden soll. Auch die Bezirkspolitik treibt das Thema voran. Der Verkehrsausschuss der Bezirksversammlung Hamburg-Nord hat am 28. April beschlossen, dass der Eppendorfer Weg im Nachbarbezirk zur Tempo-30-Zone werden soll. Nun muss noch die Innenbehörde in Abstimmung mit der Polizei darüber entscheiden. Auch im Bezirk Eimsbüttel hat sich die Politik bereits mehrfach für eine entsprechende Ausweisung ausgesprochen. Diese Bemühungen sind jedoch bislang an der behördlichen Entscheidung gescheitert.