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Anna Gallina in einem ihrer Lieblingscafés mit Bistrobesitzer Amid. Foto: Nora Helbling (Archiv)

„Für Tempo 30 und mehr Radstationen“

Anna Gallina hat über den Volksentscheid 2010 zur Einführung der Primarschulen in Hamburg viele Grüne kennengelernt und ist so in die Partei gerutscht – und dort geblieben. Neben ihrer Kandidatur für den Wahlkreis 7 Lokstedt/Niendorf/Schnelsen arbeitet sie an der Universität Lüneburg in der Geschäftsführung des Präsidialausschusses. Wenn es nach ihr ginge, würde in Eimbüttel für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt.

Von Nathalie Skvorc

Anna Gallina in einem ihrer Lieblingscafés mit Bistrobesitzer Amid. Foto: Nora Helbling (Archiv)

Eimsbütteler Nachrichten: Welche Eimsbütteler Themen wollen Sie in die Bürgerschaft einbringen?

Anna Gallina: Die Verkehrspolitik ist ein zentraler Punkt. Auch die Flüchtlingsunterbringung hat großen Nachholbedarf in Eimsbüttel. Sehr wichtig ist uns auch die Bildungspolitik; zum Beispiel die bessere Ausstattung der Hochschulen und die Schaffung von mehr Studienplätzen. Die Jugendämter müssen besser ausgestattet werden, mehr Stellen sind notwendig. Und: Für jeden Baum, der fällt, soll ein neuer gepflanzt werden.

Eimsbütteler Nachrichten: Wie kann man den Anstieg der Mietpreise in Eimsbüttel stoppen?

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Anna Gallina: Was das betrifft gibt es mehrere Aspekte. Zum einen muss eine Mietpreisbremse bei Neuvermietungen eingeführt werden. Zum anderen muss mehr gebaut werden. Wichtig ist uns an dieser Stelle, dass auf bereits versiegelten Flächen nachverdichtet wird und keine Grünflächen zubetoniert werden. Es müssen mehr Sozialwohnungen entstehen. Viele Sozialbindungen laufen demnächst aus, die zurückgekauft werden müssen.

Eimsbütteler Nachrichten: Welche verkehrspolitischen Maßnahmen halten Sie in Eimsbüttel für sinnvoll?

Anna Gallina: Ein Ziel der Bürgerschaftswahl liegt darin, die untere Straßenverkehrsbehörde aus der Innenbehörde in den Bezirk zu verlagern, hier kann oft die Verkehrssituation besser beurteilt werden. Uns ist wichtig, dass mehr Tempo-30-Zonen eingeführt werden. Auch sollen mehr Radstationen entstehen, gerade in Stadtteilen wie Niendorf, die total abgeschnitten sind. Wir sind gegen das Busbeschleunigungsprogramm und fordern stattdessen den Bau einer Stadtbahn. Die 5er-Buslinie gehört zu den meistbefahrenen Linien Europas und könnte durch eine Stadtbahn immens entlastet werden. Auch wollen wir die Radwege auf die Straße verlegen. Das bietet zum einen mehr Sicherheit für die Radfahrer und zum anderen eine Entlastung für die Fußgänger.

Eimsbütteler Nachrichten: Wie wollen Sie dazu beitragen, dass Flüchtlingsunterbringungen in der Nachbarschaft auf mehr Akzeptanz stoßen?

Anna Gallina: Ganz wichtig ist eine frühzeitige Information der Anwohner. Es ist ganz schlecht, wenn die Bagger anfangen und kein Anwohner Bescheid weiß, was da passiert. Es ist wichtig, dass es einen Ansprechpartner gibt, der ehrenamtliches Engagement für Flüchtlinge koordiniert – in Eimsbüttel haben wir eine solche Stelle geschaffen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass ausreichend Folgeunterbringungen nach der Erstunterbringung zur Verfügung stehen, keine Massenunterkünfte gebaut und dass die Flüchtlinge auch mittelfristig in Wohnungen untergebracht werden.

Eimsbütteler Nachrichten: Was halten Sie von Guerillagardening?

Anna Gallina: Super! Wir haben sogar selbstgemachte Seedbombs und keine Plastikkugelschreiber für den Wahlkampf! Das ganze Thema wird ja inzwischen sehr viel entspannter gesehen. Wichtig ist, dass jeder mit eigenen Mitteln etwas für die Verschönerung des Viertels tut.

In unserer Interview-Serie zur Bürgerschaftswahl sprechen wir mit den Spitzenkandidaten der zur Wahl stehenden Parteien in den Eimsbütteler Wahlkreisen. Über Abgeordnetenwatch kannst du den Kandidierenden auch selbst eine Frage stellen. Unser FAQ zur Bürgerschaftswahl findest du hier.

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