Gericht verhängt Baustopp an der Unnastraße
Durch eine Klage vor dem Verwaltungsgericht haben Anwohner der Unnastraße die Verlegung der Haltestelle Goebenstraße vorerst gestoppt. Für Bäume mussten der geplanten Busbucht bereits weichen. Die Verkehrsbehörde hält ihre Planungen dennoch für richtig.
Von Matthias BergerNach dem Baustopp an der Goebenstraße will das Verwaltungsgericht in einem Eilverfahren prüfen, ob durch die Verlegung der Haltestelle die Rechte der Anwohner verletzt werden. Bis dies geklärt ist, darf die neue Haltebucht für Busse nicht gebaut werden.
Der Protest der Anwohner richtete sich insbesondere gegen die Fällung von vier alten Bäumen – dies ist jedoch bereits geschehen. Darüber hinaus beklagen die Bewohner eines Hauses die zusätzliche Lärmbelästigung durch die Haltestelle direkt vor ihrem Fenster.
50 Sekunden Zeitersparnis auf Kosten von 4 Bäumen
Die Verkehrsbehörde wollte durch die Verlegung der Haltestelle hinter die Ampel 50 Sekunden Zeit pro Busfahrt sparen. Im Zuge der Sanierung der Goebenstraße sollte daher die neue Wartebucht für Busse geschaffen werden.
Den durch das Verwaltungsgericht verhängten Baustopp nimmt die Verkehrsbehörde gelassen. „Solche Urteile gibt es zu Tausenden in Deutschland. Das wirft uns nicht aus der Bahn“, betont Behördensprecherin Susanne Meinecke.
Verkehrsbehörde: Baustopp nicht überbewerten
Aus Sicht von Meinecke sollte man die Entscheidung nicht überbewerten. „Im Moment haben Anwohner einen Hängebeschluss erwirkt. Das heißt: Das Gericht weiß noch nicht, ob das Begehren der Anwohner aussichtslos ist oder nicht.“ Die Verkehrsbehörde sei nach wie vor von dem Vorhaben überzeugt. „Wir halten unsere Planungen für ausgewogen und sinnvoll“, erklärt Meinecke, die dem Gerichtsentscheid auch etwas gutes abgewinnen kann: „Jetzt bekommen wir rechtliche Klarheit.“
Allerdings steht auch fest: Selbst wenn der Bau der Haltestelle verhindert wird, kommen die gefällten Bäume nicht zurück. Dass die Verkehrsbehörde schon vor dem Baustopp ihre Planungen hätte überdenken müssen, glaubt Meinecke dennoch nicht. „So etwas kann man nicht im Vorfeld ausschließen.“