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Die mobilen Impfteams des DRK fahren nach und nach alle Hamburger Altenheime an. Foto: DRK Harburg / Diakoniestiftung Alt-Hamburg
Corona-Pandemie

Impfung in Pflegeheim: Ein Drittel des Personals lehnte ab

Papierkrieg, Ängste, Allergien: Bewohner und Mitarbeiter des Altenheims „St. Johannis – St. Nikolai“ gehören zu den ersten Corona-Geimpften im Bezirk Eimsbüttel. So lief die Impfung ab.

Von Anne Reis

Die Vorbereitungszeit war „sehr knapp“, doch mit dem Ergebnis ist Einrichtungsleiter Tim Schoon zufrieden: „Am 4. Januar wurden bei uns 66 Bewohner und 49 Mitarbeiter geimpft.“ Sie gehören damit zu den ersten 5.000 Hamburgern, die seit dem Impfstart am 27. Dezember von den mobilen Teams des DRK mit dem Biontech-Impfstoff versorgt wurden.

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Immenser Papierkrieg

Corona-Entwarnung bedeutet das für das Altenheim im Mittelweg nicht, denn Immunität besteht erst nach der zweiten Impfdosis. Außerdem ließen 32 Bewohner und 23 Mitarbeiter die Impfung aus. Die Gründe dafür seien vielfältig, so Schoon: „Der Papierkrieg ist unter anderem aus Datenschutzgründen immens. Deshalb konnten wir in der kurzen Zeit nach dem Anruf des DRK an Silvester nicht für jeden alle Unterlagen beibringen.“

Allergien und Ängste

Einige Bewohner hätten unter leichten Erkrankungen gelitten, andere bereits eine Corona-Infektion durchgemacht, beides Ausschlussgründe für eine Impfung. Bei den Mitarbeitern seien vor allem Allergien und Ängste Gründe für die Ablehnung der Impfung gewesen: „Einige haben sich leider von YouTube-Videos kirre machen lassen“, berichtet Schoon. Alle hätten selbstverständlich die Chance, die Impfung über ihren Hausarzt nachzuholen.

Impfwilligkeit im Durchschnitt

Die Impfwilligkeit der Bewohner von St. Johannis – St. Nikolai liegt mit 67 Prozent etwa im Durchschnitt – wenn man bedenkt, dass die Impfung bei einigen nur an fehlenden Unterlagen scheiterte, sogar eher darüber: Einer aktuellen Studie zufolge sind 71 Prozent der über 70-Jährigen grundsätzlich bereit, sich impfen zu lassen.

Kaum Nebenwirkungen

Nebenwirkungen seien am Tag nach der Impfung so gut wie keine aufgetreten, so der Heimleiter, der sich selbst ebenfalls impfen ließ: „Einige haben Schmerzen an der Einstichstelle, wie sie bei vielen Impfungen auftreten. Eine einzige geimpfte Bewohnerin hat leichtes Fieber, das aber auch andere Ursachen haben könnte.“

Nichts geht ohne Checkliste

Dass St. Johannis – St. Nikolai früher dran war als andere Alten- und Pflegeheime im Bezirk Eimsbüttel liege an verschiedenen Parametern, erklärt Katrin Kell vom Diakonischem Werk. Grundvoraussetzung sei eine vom Altenheim komplett ausgefüllte Checkliste, die sicherstellt, dass alle benötigten Unterlagen sowie angemessene räumliche Gegebenheiten vorhanden seien.

Bezirke im Gleichschritt

Kevin Rodat von der Corona-Task-Force-Leitstelle beim DRK Eidelstadt ergänzt, dass viele Altenheime diese Voraussetzungen momentan noch gar nicht erfüllen könnten. Die Herausforderung liege eher darin, gut vorbereitete Heime zu finden, als eine Reihenfolge festzulegen. Bei der Koordinierung der mobilen Impfteams werde deshalb vor allem darauf geachtet, dass in jedem Bezirk in etwa gleichmäßig geimpft werde.

Wie lange es dauert, bis die mobilen Impfteams jedes Heim besucht haben, ist unklar. Laut Pressesprecher Martin Helfrich will die Sozialbehörde aber „bis Mitte Februar allen Pflegeeinrichtungen ein Impfangebot machen“.

Termine in den Messehallen sichern

Menschen über 80 Jahren, die nicht in einem Alten- und Pflegeheim wohnen, werden in den nächsten Tagen mit einem Schreiben des Senats zur Vereinbarung von Impfterminen aufgerufen. Sie können sich aber auch bereits Termine über die Hotline 116 117 oder online über impfterminservice.de sichern. Neben Mitarbeitern ambulanter Pflegedienste wurden so am ersten Impftag in den Messehallen auch bereits über 80-Jährige geimpft.

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