Kanjas Todesursache geklärt
Die Obduktion des toten Jungbullen hat ergeben, dass Kanja an einem Elefanten-Herpes-Virus gestorben ist. Zur Sicherheit wird nun die gesamte Herde engmaschig überwacht.
Von Robin EberhardtDer 2-jährige Elefantenbulle Kanja ist am Elefanten-Herpes-Virus EEHV 1 (Elephant Endotheliotropic Herpes Virus) gestorben. Das ist das erste Ergebnis der vorgenommenen Obduktion. Weitergehende Untersuchungen werden noch den genauen Typus klären.
Herde wird überwacht
Herpesviren bei Elefanten sind vor allem für Jungtiere zwischen einem und sieben Jahren gefährlich. Das hochgradig aggressive Virus kann in den unterschiedlichsten Organen der Tiere sitzen. Wenn die Krankheit ausbricht, werden innerhalb kürzester Zeit die inneren Organe derart vom Virus geschädigt, dass das Herz- Kreislaufsystem der Tiere zusammenbricht und sie tot umfallen.
„Wie Kanja von dem Virus befallen werden konnte, muss noch geklärt werden“, sagte eine Sprecherin des Tierparks. Die größte Sorge des Tierparks gilt jetzt dem Schutz der anderen Tiere. Die gesamte Herde wird nun engmaschig überwacht und auf das Virus getestet.
Virus weltweit verbreitet
Dieser Virus ist weltweit bei Elefanten verbreitet. Bei Asiatischen Elefanten haben Wissenschaftler drei verschiedene Virustypen festgestellt: EEHV 1, 4 und 5. Afrikanische Elefanten sind Träger der EEHV-Typen 2, 3, 6 und 7. Viele Tiere sind nur Träger der Viren, ohne selbst zu erkranken.
Wenn das Virus aktiv wird, schädigt es den Organismus so rasant, dass jede Hilfe zu spät kommt. Erkrankungsfälle sind sowohl im asiatischen als auch im afrikanischen Freiland bekannt. Seit 1988 sind in europäischen Zoos etwa 30 Tiere an Herpes gestorben. Wie viele Tiere im Freiland an Herpes sterben ist nicht bekannt.