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Wie steht es um Eimsbüttels Kunstschutzgebiete? Im Gespräch mit Tonali-Gründer Amadeus Templeton. Foto: Ella Schinkel
Die TONALI-Gründer haben ein Kunstschutzgebiet ins Leben gerufen. Foto: Ella Schinkel
Kunst

Eimsbütteler Projekt: Blüht das erste Kunstschutzgebiet?

„In einem Naturschutzgebiet blüht die Natur, in einem Kunstschutzgebiet die Kunst.“ TONALI-Gründer Amadeus Templeton über das Projekt „Kunstschutzgebiet“.

Von Ella Schinkel

Amadeus Templeton breitet ein gelbes Plakat auf dem Boden seines Büros aus. „Das hier ist deine Bühne, dein Kunstschutzgebiet“, sagt der Mitgründer der freien Musikakademie TONALI. Was auf den ersten Blick wie ein Stück Papier wirkt, ist in Wirklichkeit ein Symbol: der sogenannte „Kunstmeter“. Ein Quadratmeter groß, steht er für die kleinste Einheit eines neuen kreativen Raums – des Kunstschutzgebiets.

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Jeder Mensch ein Künstler

Der Grundgedanke ist inspiriert von Joseph Beuys: Jeder Mensch ist ein Künstler. Und jeder Ort kann eine Bühne sein. Mit dem 2023 gestarteten Projekt „Kunstschutzgebiet“ lädt TONALI dazu ein, Kunst im Alltag zu entdecken, zu gestalten und zu leben. Der Kunstmeter macht diese Einladung sichtbar und greifbar – er bildet den Startpunkt für individuelle Kreativität und kollektives künstlerisches Erleben.

Das Kunstschutzgebiet bezeichnet Templeton als einen geschützten Raum, in dem sich jeder künstlerisch entfalten darf – sowohl Laien als auch Profis. Werden mehrere Kunstmeter nebeneinandergelegt, entsteht eine gemeinsame Bühne, sagt Templeton. Jeder Kunstmeter fungiere somit auch als Einladung, sich im künstlerischen Schaffen zu verbinden und auszutauschen.

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Viele Künstler – eine Gemeinschaft

Dieser Gemeinschaftsgedanke zeige sich auch im strukturellen Aufbau des Projekts. Die Initiatoren haben die Begleitung und Gestaltung des Kunstschutzgebiets, das rund um den TONALI-Campus entstanden ist, aus der Hand gegeben. Studierende der freien Musikakademie übernehmen die Leitung der Projekte. 

Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus der ganzen Stadt erkunden sie die sechs Quartiere des Kunstschutzgebiets – Hoheluft, Harvestehude, Grindelviertel, Karoviertel, Schanzenviertel und Generalsviertel. Sie lernen die Gebiete kennen, beschäftigen sich mit der jeweiligen Geschichte des Ortes und erkunden ihn auf künstlerische Weise. Ihre Erkenntnisse und Beobachtungen setzen sie in verschiedenen Projekten kreativ um. 

Ob Konzert, Festival oder Performance: Das Gelernte wird weitergegeben, der Lernende wird zum Lehrenden. Im Sommer soll eine „Soziale Symphonie“ in der Elbphilharmonie den kreativen Höhepunkt bilden. Im kommenden Schuljahr werde sich ein neuer Jahrgang dem Kunstschutzgebiet widmen.

Jeder Mensch ein Künstler – jeder Ort eine Bühne

Ein Kunstmeter könne überall liegen und dadurch jeden Ort zur Bühne werden lassen. „Wir wollen in die Welt hinausgehen, sie gemeinsam erkunden und verstehen“, erklärt Templeton. 

Das Kunstschutzgebiet soll vernetzen, ohne ein festes Kollektiv zu schaffen. Es gehe darum, den Menschen zu zeigen, welche Künstlerinnen und Künstler sich in unmittelbarer Nachbarschaft befinden. Der Kunstbegriff könne dabei erweitert werden. „Auch ein Handwerker kann ein Künstler sein, sofern er seine Arbeit als solche versteht“, sagt Templeton.

Amadeus Templeton gründete 2010 gemeinsam mit Boris Matchin das Kultur- und Bildungsprojekt: TONALI. Foto: Ella Schinkel
Amadeus Templeton (Foto) gründete 2010 gemeinsam mit Boris Matchin das Kultur- und Bildungsprojekt TONALI. Foto: Ella Schinkel

Einander begegnen und Neues lernen

Das Projekt ist auf einer interaktiven Karte abgebildet: Gelbe Punkte markieren kreative Orte – Ateliers, Musikschulen, Werkstätten oder Museen. Mehrere davon fungieren als feste Anlaufstellen. Infoabende, Workshops und Broschüren vermitteln einen Überblick, im Internet sind weitere Angebote zu finden.

Am 28. Juni sind alle eingeladen, den „Markt der Möglichkeiten“ zu besuchen und die sechs Quartiere kennenzulernen.

Die Welt gestalten

Im Zentrum des Projekts steht der TONALI-Campus am Kleinen Kielort – ein Ort für Begegnung, Lernen und kreatives Schaffen. Templeton hofft, dass die Idee wächst: „Wenn überall kleine Kunstschutzgebiete entstehen, kann schließlich die ganze Welt eines werden.“

Es ist ein Gedanke, der die Gesellschaft vereinen könne und letztlich den Grundstein einer Demokratie bilde. „Ich verbinde mich in der künstlerischen Arbeit mit dem Ort um mich herum“, sagt er. „Von hier aus werde ich tätig an der Welt und an der Zukunft.“


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