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"None Meat" machen Döner vegan.
Mit dem ehemaligen Fußballprofi Ivan Klasnic haben Store-Manager Toni Rohrbach und Inhaber Taycan Kilic (von links) einen prominenten Unterstützer. Foto: Eimsbütteler Nachrichten
Nachhaltige Wirtschaft - Teil 5

„None Meat“: Der Döner-Kosmos wird vegan

Das Restaurant „None Meat“ in Hoheluft-West hat mit seinem veganen Döner eine Nische in der Gastro-Szene entdeckt. Und mit dem ehemaligen Fußballprofi Ivan Klasnic gibt es sogar einen prominenten Unterstützer.

Von Gast

Döner und vegan – zwei Begriffe, die eigentlich nicht zusammen passen. Doch Taycan Kilic war da anderer Meinung. Warum gibt es eigentlich vegane oder vegetarische Burger, aber nichts Vergleichbares im Döner-Kosmos? „Für uns Türken ist Fleisch ja unser Gemüse“, sagt der 25-Jährige. Ein Döner ohne Kalbs- oder Hähnchenfleisch, unvorstellbar. Taycan und sein Bruder Anil konnten es sich aber sehr wohl vorstellen und gründeten „None Meat“, Hamburgs erstes reines Restaurant für vegane Döner und Wraps.

„None Meat“: Nachhaltige „Vöner“

Hier, im Ende vergangenen Jahres eröffneten Laden an der Hoheluftchaussee, wird aber nicht nur auf Fleisch verzichtet, sondern auch auf Alu- und Plastikberge, die in vielen traditionellen Döner-Imbissen zum üblichen Verpackungsmaterial gehören. Stattdessen wickeln die Mitarbeiter den „Vöner“ – also den veganen Döner – in nachhaltiges Pergamentpapier oder stecken ihn in Pappkartons. Dazu gibt es ein Organic Alsterwasser.

Einen Dönerspieß sucht man im „None Meat“ von Taycan Kilic vergeblich. Soja und Jackfruit ersetzen Kalbs- und Hähnchenfleisch. Foto: Eimsbütteler Nachrichten

Auch das verwendete Brot kommt nicht in großen Mengen aus der Fertigproduktion, sondern wird von Taycan und seinem Team eigenhändig vor Ort hergestellt. In einem Steinofen, der dem Teig den besonderen Touch verleiht. Und das Tsatsiki rühren sie aus Bio-Joghurt ebenfalls selbst an.

Die Jackfruit erinnert an Pulled Pork

„Wir wollen den Döner revolutionieren“, umschreibt Taycan das Konzept von „None Meat“. Deshalb wollte er auch unbedingt auf den traditionellen Spieß verzichten, der in jedem Dönerladen zu finden ist. Soja und Jackfruit sind bei ihnen das, was beim Döner Kalb oder Geflügel ist. Die Jackfruit stammt ursprünglich aus Indien und wird von Taycan als Bioprodukt über einen kleinen Händler in Deutschland bezogen. Geschmacklich erinnert die Frucht an Mango, Papyaya und Banane, durch das Garen erhält sie eine faserige Konsistenz, die sie in die Nähe von Pulled Pork rückt.

Bei Freunden und Familie sorgte dieses ungewöhnliche Konzept anfangs für einiges an Skepsis . „Unser Vater hat uns ja etwas belächelt“, erzählt Taycan. Kein Wunder, führt der doch seit 34 Jahren einen klassischen Döner-Imbiss in Quickborn und würde nicht im Traum darauf kommen, dem Fleischspieß abzuschwören. Mittlerweile hat er sich aber zu einem großen Unterstützer seiner Söhne entwickelt – wenngleich er selbst vom „Vöner“ lieber die Finger lässt.

Wie die Idee zum „Vöner“ kam

Aber wie kam sie nun genau, die Idee der Kilic-Brüder, den veganenen Döner zu ihrem Geschäft zu machen? „Ich habe vor drei Jahren angefangen, mich zunächst vegan zu ernähren“, erzählt Taycan, der mittlerweile auf vegetarische Ernährung umgeschwenkt ist. Damals spielten für ihn vor allem gesundheitliche Gründe eine Rolle, denn er war übergewichtig und wog 115 Kilogramm. Erst nach und nach setzte er sich auch mit den ethischen Fragen des Fleischkonsums auseinander und wollte immer stärker auf Nachhaltigkeit beim Essen achten. Nur die Liebe zum Döner, die blieb.

Für die „Vöner“ gibt es vielfältige Toppings. Foto: Eimsbütteler Nachrichten

Die Lösung: Ein selbstgemachter Döner aus Soja. „Da haben wir uns gedacht: Warum müssen wir den eigentlich immer selbst herstellen und können ihn nirgendwo kaufen?“ Schließlich gibt es Burger ja auch in den unterschiedlichsten Vegan- und Vegetarisch-Varianten. Das Konzept von „None Meat“ war geboren.

Ivan Klasnic nimmt manchmal Bestellungen entgegen

Mit einem Restaurant in Lübeck ging es vor zwei Jahren los, Ende 2021 folgte der Laden an der Hoheluftchaussee. Dank ihrer Mitarbeiterin Madlen hat der sogar einen prominenten „Brand Ambassador“ bekommen: Den ehemaligen Werder-Bremen- und St. Pauli-Fußballprofi Ivan Klasnic, der seine Lebensgefährtin regelmäßig im Lokal besucht und sich auch nicht zu fein ist, Bestellungen anzunehmen.

Nur eine Sache bereitet Taycan etwas Kopfzerbrechen – und das ist der Preis, den er für seine „Vöner“ aufrufen muss. „Die Leute sind es gewohnt, dass Döner total günstig sind und 3,50 Euro kosten.“ Damit kann er nicht mithalten, den Klassiker gibt es bei ihm für 8,50 Euro. Dieser relativ hohe Preis ist auch der Grund, warum er nicht die gesamte Zutatenliste seiner „Vöner“ in Bioqualität anbieten kann. „Dann müssten wir mindestens 11,50 Euro nehmen und das würde wohl niemand für einen Döner zahlen“, fürchtet er. Doch vielleicht, so seine Hoffnung, gibt es auch hier in Zukunft mehr Bereitschaft bei den „Vöner“-Fans.

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Nachhaltigkeit in Serie


Mit veganen Alternativen wollen „None Meat“ die Imbisskultur in Eimsbüttel aufmischen. Der Text ist Teil der Serie „Sustainbüttel“, die zeigt, was in Eimsbüttel gerade passiert in Sachen Nachhaltigkeit. Mit Eimsbütteler Unternehmern sprechen wir über Themen wie Aufforsten, Inklusion und kürzere Lieferwege

Alle Artikel der Serie „Sustainbüttel – Nachhaltige Wirtschaft in Eimsbüttel“ im Überblick:

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