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In Stellingen werden die antiken Giebelskulpturen gelagert. Foto: Lukas Gilbert

Olympische Skulpturen für den Campus

Passend zum Ende November anstehenden Olympia-Referendum haben Uni Präsident Dieter Lenzen und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank Gipsabgüsse von Giebelskulpturen des Zeus-Tempels von Olympia präsentiert. Die Skulpturen lagern bisher in einem Schuppen auf dem Gelände des Informatikums in Stellingen. Künftig sollen sie direkt auf dem Campus Von-Melle-Park stehen.

Von Lukas Gilbert
In Stellingen werden die antiken Giebelskulpturen gelagert. Foto: Lukas Gilbert
Die antiken Giebelskulpturen in ihrer Lagerstätte. Foto: Lukas Gilbert

Der Zeus-Tempel des antiken Olympia lag auf der Halbinsel Peloponnes in Griechenland. Alle vier Jahre fanden hier die antiken olympischen Spiele statt. Die Originale der in Stellingen präsentierten Gipsabdrücke standen in den Giebeln des Tempels. Die Skulpturen im Ostgiebel des Gebäudes zeigten ein Wagenrennen. Im Westgiebel waren Kampfszenen zwischen Kentauren und Griechen abgebildet. 1875 begannen deutsche Archäologen damit, die Originalstätte in Griechenland auszugraben. Ein Vertrag zwischen dem Deutschen Kaiserreich und dem Königreich Griechenland sah vor, dass die Fundstücke in griechischem Besitz verbleiben, während die deutschen Forscher Abgüsse der Skulpturen anfertigen durften. Der Archäologe Stephan Faust erläutert, dass die Universität Hamburg die Abdrücke in den 1980er-Jahren von der Hamburger Kunsthalle übernahm. Laut Faust gehört die Universität heute zu den wenigen Einrichtungen, die eine vollständige Sammlung der Gipsabdrücke vorweisen können.

Ausstellungsort auf dem Campus

Geht es nach Präsident Dieter Lenzen und Carsten Happel von der Baumanagementabteilung der Uni, wird den Skulpturen schon bald mehr Aufmerksamkeit zuteil. Denn die Uni plant den Campus Von-Melle-Park grundlegend umzugestalten. Das Konzept sieht einen „echten Park“ zwischen Audimax und Philosophenturm vor. Dort sollen beispielsweise Flächen für Urban-Gardening-Projekte entstehen. Außerdem könnte der Park nach dem Willen von Carsten Happel Platz für ein studentisches Open-Air-Kino und andere Veranstaltungen bieten.

Auf dem jetzigen Parkplatz vor dem Abaton Kino stellen sich die Planer eine Art Marktplatz vor. Dort sollen neben dem Weihnachtsmarkt auch Wochenmärkte stattfinden. Durch die Belebung des Platzes und den offenen Charakter des Parks sollen die Anwohner im Grindelviertel besser in den Campus integriert werden und ihn als Ort zum Verweilen nutzen. Im Zentrum der Pläne steht ein Ausstellungs- und Veranstaltungsraum, in dessen Räumlichkeiten die Abgüsse ausgestellt werden. Sie können auf diese Weise sowohl als Ausstellungsstücke für Besucher fungieren als auch den Studierenden als Forschungsobjekte dienen.

Pläne im Anfangsstadium

Katharina Fegebank und Dieter Lenzen mit den Skulpturen. Foto: Lukas Gilbert
Katharina Fegebank und Dieter Lenzen. Foto: Lukas Gilbert

Die Konzeptstudie für die Umgestaltung des Campus Von-Melle-Park ist allerdings erst drei Monate alt und somit noch im Anfangsstadium. Erste Schätzungen der Kosten liegen Lenzen zufolge bei etwa fünf Millionen Euro. Eine seriöse Kostenkalkulation lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht abgeben. Der erste Bauabschnitt sieht den Bau des Gebäudes, das die Sammlung enthält, vor und könnte laut Happel, wenn alles gut geht, schon 2019 fertiggestellt sein – pünktlich zur 100-Jahre-Feier der Universität. Wissenschaftssenatorin Fegebank zeigt sich begeistert von den Skulpturen. Die Pläne für die Umgestaltung des Campus hält sie „für einen guten Ansatz weiter nachzudenken“. Dieter Lenzen erhofft sich von den Gipsabgüssen auf dem Campus ein Symbol für den olympischen Gedanken. Im Angesicht einer möglichen Olympiabewerbung Hamburgs begreift er die Integration der Skulpturen in den Campus auch als Möglichkeit, den Prozess einer solchen Bewerbung kritisch zu begleiten.

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