Rentner fährt in Fensterscheibe von Dönerladen
Weil er beim Ausparken vorwärts statt rückwärts fuhr, ist ein 79-Jähriger am Sonntagabend im Fenster eines Dönerladens an der Osterstraße gelandet.
Von Christiane TauerIn der Osterstraße hat sich am Sonntagabend gegen 19 Uhr ein Unfall ereignet: Ein Rentner ist mit seinem Pkw in die Fensterscheibe eines Dönerladens gefahren.
Nach Angaben der Polizei hatte der 79-Jährige auf dem Gehweg geparkt und wollte rückwärts auf die Fahrbahn fahren. Aus noch ungeklärter Ursache legte er jedoch nicht den Rückwärtsgang ein, sondern fuhr vorwärts.
Rentner von Schaufensterscheibe gestoppt
Sein Wagen kollidierte mit einem Poller und einer Sitzbank. Danach war die Fahrt aber noch nicht zu Ende: Erst die Fensterfront des Imbisses Kalkan Döner Kebap an der Osterstraße stoppte ihn. Dort saß laut Polizei ein 59-jähriger Gast, der leicht am Bein verletzt wurde.
Zuvor hatten Zeugen berichtet, dass sich der Betreiber des Dönerladens sowie der Fahrer selbst bei dem Unfall leicht verletzt hatten. Das bestätigte die Polizei nicht. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an, so die Pressestelle der Polizei. Angaben zur Höhe des Sachschadens könne sie derzeit nicht machen.
Schaufenster-Unfälle aus der Waitzstraße bekannt
Das Phänomen „Rentner fährt mit seinem Auto in Schaufensterscheibe“ ist bisher vor allem in der als Einkaufsstraße beliebten Waitzstraße nahe der S-Bahn Othmarschen aufgetreten. Mehrmals im Jahr kommt es dort zu Unfällen, bei denen Senioren am Steuer sitzen und Gas- und Bremspedal oder Vorwärts- und Rückwärtsgang verwechseln und mit ihrem Auto im Außenbereich von Cafés oder in den Schaufenstern von Geschäften landen.
Die Straße ist deshalb an mehreren Stellen mit speziellen Stahlpollern versehen. Altonas Bezirksamtschefin Stefanie von Berg hatte auch eine Fahrtüchtigkeitsprüfung von Rentnern ins Spiel gebracht. Eine solche Prüfung könnte möglicherweise mit der EU-Führerscheinreform Pflicht werden.
Fahrtüchtigkeitsprüfung für Senioren als Pflicht?
Der ADAC stuft eine gesetzliche Verpflichtung von Eignungsuntersuchungen für Seniorinnen und Senioren jedoch als „nicht verhältnismäßig“ ein. Gerade ältere Verkehrsteilnehmende zeichneten sich durch einen situationsangepassten Fahrstil sowie vorausschauendes Fahren aus, heißt es in einer Pressemitteilung. Auch sei ihr Unfallrisiko nicht außergewöhnlich hoch.
Ob die Fahrtüchtigkeitsprüfung in Deutschland eingeführt wird, ist derzeit noch offen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat sich dagegen ausgesprochen.
Führerschein-Reform der EU
Die Führerschein-Reform der EU sieht unter anderem vor, dass Personen über 70 Jahre nur noch einen auf fünf Jahre befristeten Führerschein erhalten. Für eine Verlängerung müssten sie ihre Fahrtauglichkeit überprüfen lassen. In einigen EU-Ländern gilt diese Regelung bereits. In Deutschland hat die Fahrerlaubnis bisher keine zeitliche Befristung.
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